Bella & Gabi Jiresch

Bella und gabi artikel
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Eine griechische Schönheit eben!

Als Kind hatte ich immer Hunde. Vom störrischen Dackel bis zum verspielten Münsterländer war alles dabei, denn mein Großvater liebte diese Vierbeiner. Und bei meinen Großeltern am Land bin ich aufgewachsen. Um die Schule zu besuchen, kam ich nach Wien, wo ich auch blieb und meinen späteren Job als Journalistin ausübte. Dienstreisen, Termine, Stress und ein nicht immer hundefreundliches Büro verhinderten einen eigenen Hund. Aber ich habe mir immer geschworen: es kommt der Tag, da werde ich meinen eigenen Hund haben. Meiner Familie schwärmte ich immer von großen Hunden vor: Doggen, Magyar Vizslas, Rhodesian Ridgebacks – Hauptsache rotbraun sollten sie sein. Oft blieb meinem Mann die Luft weg, weil er weiß, dass ich Dinge, die ich sage in der Regel Ernst meine.

Hauptsache rotbraun


Dann kam Juni 2017 und ich verlor meine Arbeit und Fixanstellung als Journalistin. Was mit Wehmut endete, machte auch die Bahn frei für einen neuen Weg in die Selbstständigkeit. Denn im Kopf hatte ich schon lange ein Projekt, das mich von zu Hause arbeiten ließ. Und der „Hund in meinem Kopf“ wurde wieder zum Leben erweckt. Ich durchstöberte „Hunde-Tierheim-Seiten“ und sprach mit Leuten über die Vierbeiner. Und ich verbrachte in diesem Sommer nach der Kündigung sicherlich vier Wochen – wenn auch nicht am Stück – in Griechenland. Auch an einem Ort, wo ich seit vielen Jahren hinfahre. Das hatte – jetzt sehe ich den Sinn dahinter – mit Sicherheit einen Grund, denn dort lernte ich schon 2016 eine rothaarige Schönheit mit weißen Pfoten kennen: Bella. 2016 war sie knapp ein Jahr jung, hatte schon Welpen gehabt und begleitete die Bewohner des Ortes aus der Insel als einziger Hund in der Gegend schwanzwedelnd und freudig durch den Tag. Es war eine Freude dieser Lebensenergie zuzusehen.

Ein Häufchen Elend


2017 verschlug es mich abermals in diesen sehr einfachen Ort und ich sah: ein Häufchen Elend mit einem Ohrleiden und einer Narbe am Bauch. Für Bella war das Jahr nicht so gut gelaufen, sie wurde kastriert (von wem auch immer) und hatte sich etwas ins Ohr eingehandelt. Sie gehörte noch immer der Straße.
Also schnappte ich mir mit ein paar Freunden ein Auto vom Verleih und den Hund und fuhr mit ihm zum nächsten und einzigen Tierarzt – 30 km entfernt über Stock und Stein. Bella ließ die Autofahrt wunderbar über sich ergehen, ich glaube sie genoss sie sogar.
Der Tierarzt kümmerte sich rührend um sie und sedierte die zitternde Hundedame, um aus dem Ohr ein Stück einer Getreide Ähre zu entfernen. Ich war erleichtert, aber nur kurz, denn nach der kleinen OP meinte er lapidar (übersetzt): „das ist ja alles gut und schön, aber das Ohr ist das geringste Problem. Sie hat Leishmaniose (Sandfliegenkrankheit bei Mittelmeerhunden) und wenn man sie nicht behandelt, dann stirbt sie sowieso. Sie braucht eine Familie“!

Ins Luxusheim


Dieser Schock saß tief, währte aber nicht lange an, denn ich sah meine Chance: aus dem rothaarigen Vizsla oder Ridgeback könnte eine rothaarige Griechin werden!!! Nach kurzer Zögerung begannen die Mühlen zu mahlen: da ich mit Freunden unterwegs war, musste ich zu Hause nachfragen, ob ich sie mitnehmen kann – das Ja! kam sehr schnell (ich war ja schließlich nicht mehr in einer Fixanstellung und musste mich um den Hund kümmern), der Tierarzt impfte und chippte und eine Platz im Flieger mit einem eigenen Käfig war auch noch frei. So kam Bella am 27. Juli 2017 in ein Luxusheim (nach Hundeansicht) nach Wien und sie wird über alles geliebt. Sie geht an der Leine, versteht sich mit unseren Katzen (die leider mit 17 Jahren gestorben sind), spielt mit allen und kläfft nur in seltenen Fällen.

Danke Frau Udvardi


Mit den richtigen Medikamenten gegen Leishmaniose und der richtigen Tierärztin (Danke Frau Udvardi), haben wir die Sandfliege soweit gebannt, dass sie nicht mehr lästig ist und aus dem Ohr in einer mühevollen OP nochmals 4 cm Getreide-Ähre rausgeholt.
Ja, wir haben ihr Leben gerettet, aber sie auch unseres, denn sie ist eine absolute Bereicherung im Leben. Nur manchmal glaube ich, sie ist von einem Onassis-Dampfer gefallen – nämlich dann, wenn sie ihre kapriziösen Minuten hat: nein, das esse ich nicht; also heute ist es aber kalt; spazieren bei dem Wetter, ich lege mich mal auf die Pelzdecke. Eine griechische Schönheit eben!

 

Zur Person

Gabi Jiresch ist auf den Handel spezialisierte Journalistin. Die frühere Chefredakteurin der Handelszeitung führt gemeinsam mit Nicole Hoffmann die Branchenportale retailreport.at und productreport.at. Das Digitalprojekt richtet sich mit den beiden Portalen sowohl als B2B-Portal an die Branche selbst sowie als B2C-Channel an interessierte Konsumenten. Die beiden Portale sind unternehmerisch unter dem Dach von Redaktion18 vereint. Jiresch zu der Bedeutung des Handels und der Leistung der Portale: „Im Lebensmitteleinzelhandel werden in Österreich jährlich über 20 Milliarden Euro umgesetzt und über 140.000 Menschen sind beschäftigt. Kaum ein anderes Land hat eine dermaßen hohe Versorgungsdichte und Qualität wie Österreich. Diesem Markt widmen wir ein eigenes, tagesaktuelles, journalistisch unabhängiges und relevantes Medienuniversum mit maßgeschneiderten Informationen“.

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