Antibiotika: Einsatz, Wirkung und Nebenwirkungen bei Katzen [10/22]

Krankheit, Antibiotika, Einsatz, Nebenwirkungen, Bakterielle Infektionen, Darmsanierung, Probiotika
(c) Photo: alicepaipai auf Pixabay
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Krankheit, Antibiotika, Einsatz, Nebenwirkungen, Bakterielle Infektionen, Darmsanierung, Probiotika - Update [13|10|22]

Antibiotika dürfen nur nach Rücksprache mit einer Tierärzt*in eingesetzt werden. Auch bei Tieren besteht die Gefahr, dass durch unnötige oder zu kurze Eingabe von Antibiotika Resistenzen entstehen. Die Folge in der Praxis ist, dass im Notfall die lebensrettenden Antibiotika nicht mehr wirken.

1. Wie Antibiotika wirken:

  1. Bakterizid wirkende Antibiotika zerstören die Zellmembran der Bakterien. Sie töten die Krankheitserreger ab.
  2. Bakteriostatisch wirkende Antibiotika greifen in die Verdoppelung der DNA, des genetischen Materials ein. Die Produktion von Eiweiß durch die Bakterien wird gehemmt. Die Krankheitserreger können sich nicht mehr vermehren. Um die bereits eingedrungenen Bakterien zu bekämpfen, ist ein funktionsfähiges Immunsystem erforderlich

2. Welche Symptome treten bei einer bakteriellen Erkrankung:

  • Müdigkeit
  • Die Katze frisst nicht
  • Fieber
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Schmerzen

Auch bei Verletzungen oder nach Operationen werden Antibiotika eingesetzt, um eine mögliche Infektion zu verhindern. Meistens wird ein Breitband-Antibiotikum, das gegen viele Bakterienarten wirkt, verwendet.

3. Sind auch bei Viruserkrankungen Antibiotika sinnvoll?

  • Normalerweise wird eine Erkrankung, die durch Viren verursacht wird, nicht mit Antibiotika behandelt.
  • Eine Ausnahme bildet der Katzenschnupfen: Bei Katzenschnupfen handelt es sich um eine multifaktorielle Erkrankung, an der sowohl Viren als auch Bakterien beteiligt sind. In diesem Fall unterstützen Antibiotika die Heilung und verhindern, dass eine bakterielle Lungenentzündung oder Augenschäden entstehen. [MehrWissen: Katzenschnupfen Symptome & Therapie]

4. Wie Ihrer Katze Antibiotika verabreicht werden können:

  1. Injektion
  2. Infusion
  3. Tablette [#Mehrwissen: 6 Tipps Ihrer Katze Tabletten einzugeben]
  4. Lokal: Augentropfen, Salben

5. Wovon die Dosierung der Antibiotika abhängt:

  1. Schwere der Erkrankung
  2. Alter der Katze
  3. Gewicht der Katze
  4. Angewendetes Präparat

Die Therapie mit Antibiotika muss auch dann fortgesetzt werden, wenn die Katze keine Symptome mehr zeigt. Dosierung und Behandlungsdauer, die von einer Tierärzt*in festgesetzt werden, müssen immer eingehalten werden.

6. Was Sie bei der Behandlung mit Antibiotika wissen sollten:

  1. Wie das Antibiotikum eingegeben wird
  2. Ob das Medikament mit Futter gemischt werdendarf
  3. Wie lange das Antibiotikum eingegeben werden soll
  4. In welcher Dosierung das Antibiotikum angewendet werden soll
  5. Ob es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die bereits verabreicht werden gibt
  6. Welche Symptome bei Nebenwirkungen auftreten können.

7. Mögliche Nebenwirkungen von Antibiotika:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Allergische Reaktionen

Bei einem Auftreten von Nebenwirkungen sollten Sie immer Rücksprache mit Ihrem Tierarzt halten.

8. Wie schnell Antibiotika bei Katzen wirken:

Bei Katzen tritt die Wirkung eines Antibiotikums meistens sehr schnell ein. Erste Erfolge sind schon nach wenigen Stunden zu erkennen. Wird die Behandlung durch das Verschwinden der Symptome zu früh beendet oder werden die Antibiotika zu niedrig dosiert, entstehen resistente Bakterien. Bei der nächsten Erkrankung ist das Antibiotikum nicht mehr wirksam.

9. Soll eine Katze mit einem Reserve-Antibiotikum behandelt werden?

  1. Katzen sollten nicht automatisch mit einem Reserve-Antibiotikum behandelt werden.
  2. Diese Antibiotika sollten nur bei lebensbedrohlichen Zuständen für die Therapie verwendet werden.
  3. Voraussetzung für den Einsatz eines Reserve-Antibiotikums ist, dass andere herkömmliche Antibiotika keine Wirkung entfalten.

10. Unterstützung mit Probiotika zur Darmsanierung:

  • Antibiotika unterscheiden nicht zwischen guten und schlechten Bakterien.
  • Sie wirken auch auf die Darmflora und töten nützliche Bakterien ab.
  • Schädliche Bakterien können sich auf der Darmschleimhaut besser vermehren. Durchfälle und Blähungen treten auf.
  • Durchfälle treten übrigens nicht nur bei einer Behandlung der Katze mit Tabletten auf.
  • Antibiotika, die über Injektionen verabreicht werden, erreichen über die Gallenflüssigkeit den Darm und entfalten dort ihre schädliche Wirkung.

Um diese Probleme zu verhindern, erhält die Katze während und nach der Behandlung mit Antibiotika Probiotika, die die nützlichen Keime im Darm unterstützen. Lassen Sie sich über den richtigen Einsatz der Probiotika von Ihrer Tierärzt*in beraten.

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