Impfstoff gegen Katzenhaar-Allergie
Immunisierte Tiere scheiden keine Allergene mehr aus
Katzenliebhaber und allergisch auf Katzenhaare? Hilfe ist in Sicht. Derzeit wird an einem neuen Impfstoff gearbeitet, der die Allergene bei der Katze und nicht mehr die Symptome beim Menschen bekämpft. Immunisierte Tiere scheiden keine Allergene mehr aus.
Manche Menschen reagieren von vornherein allergisch auf Katzenhaare, andere bauen die Allergie erst schrittweise auf. Die Symptome sind mehr als unangenehm. Husten, Niesreiz, Atemnot. Bisher müssen Allergiker die Auswirkungen durch die Einnahme von Medikamenten lindern. Ein neuer Impfstoff und eine Lösung, die wöchentlich auf die Haut der Katze aufgetragen wird, geben Hoffnung.
Die Allergene der Katze
Die Katzenhaarallergie ist eigentlich eine Allergie gegen unterschiedliche Eiweißstoffe. Sieben verschiedene Allergene sind bekannt, das wichtigste ist der Typ Fel d 1. Dieses Allergen verursacht bei 90 Prozent der empfindlichen Menschen allergische Reaktionen. Es ist in der Lage, die meisten Antikörper, die bei der Abwehr gebildet werden, zu binden. Heute wird versucht, Fel d 1 bei der Katze mittels eines Impfstoffes oder einer Gentherapie mit der Crisp-Schere zu eliminieren.
Anders als bei anderen Tierhaarallergien, werden die allergischen Symptome bei einem Kontakt mit Katzen nicht direkt durch die Haare ausgelöst. Das Allergen Fel d 1 befindet sich in Speichel, Tränenflüssigkeit, Harn und Blutserum. Das Eiweiß wird in den Talgdrüsen, Analdrüsen und Speicheldrüsen der Katze erzeugt. Bei der Fellpflege wird die Substanz über den gesamten Körper Ihrer Katze verbreitet und mit den Haaren in der Wohnung verteilt. Die widerstandfähigen Allergene kleben noch nach Jahren an Wänden und Böden einer Wohnung. Mit dem Staub verbreiten sie sich in Schulen, Bussen und Autos. Vor allem Fel d 1 verfügt über eine besonders gute Schwebefähigkeit. Es befindet sich noch in der Luft, wenn die Katze schon lange nicht mehr in der Nähe ist. Auch der Kontakt mit Katzenbesitzern kann eine Allergie auslösen, da Fel d 1 an der Kleidung haftet.
Welche Katzen Allergien auslösen
Eine Allergie gegen Katzen wird häufiger von unkastrierten Katern ausgelöst. Nach der Kastration ist das Risiko gleich hoch wie bei weiblichen Tieren. Auch innerhalb einer Katzenrasse bestehen große individuelle Unterschiede. Die allergische Reaktion auf Katzen muss nicht bei allen Tieren gleich stark sein. Unterschiede, die durch verschiedene Rassen bedingt sind, konnten durch Studien der Technischen Universität München nicht nachgewiesen werden.
Wofür die Katze das Protein Fel d 1 benötigt, ist noch nicht bekannt. In speziellen Studien wurde aber nachgewiesen, dass einige Katzen das Eiweißmolekül nicht besitzen und trotzdem ein normales, gesundes Leben führen.
Die Symptome
Die ersten allergischen Reaktionen treten bereits nach wenigen Minuten auf. Die Augen sind gerötet und tränen. Niesen und Husten setzt ein. In schweren Fällen kann Atemnot und Asthma auftreten. Die Vermeidung des direkten Kontakts mit Katzen bringt meistens nicht den gewünschten Erfolg. Durch Hyposensibilisierung, Antihistaminika und Kortison können die Symptome gemildert werden. Suchen Sie beim Auftreten einer Katzenallergie immer einen Arzt auf. Mit jedem weiteren Kontakt können sich die Symptome verschlimmern.
Was tun, wenn bereits eine Katze im Haus ist
Lüften Sie täglich und beschränken Sie die Anwesenheit der Katze auf bestimmte Räume. Waschen Sie sich nach jedem Kontakt die Hände. Verwenden Sie Raumluftfilter und spezielle Staubsauger für Allergiker.
Die Allerpet-Lösung
Allerpet Lösung ist für Hunde und Katzen erhältlich. Das Produkt wird mit einem feuchten Tuch einmal pro Woche direkt auf die Haut Ihres Tieres aufgetragen. Die Bildung und Abgabe von Allergenen werden verringert. In der Luft der Wohnung befinden sich um 90 Prozent weniger Allergene. Ergänzt werden kann Allerpet durch antiallergisch wirkendes Textilspray, Möbelpolitur ein Tiershampoo.
Neuer Impfstoff gegen Fel d 1
Durch eine Impfung, die den Katzen verabreicht wird, soll der Kontakt von Allergikern mit Katzen erleichtert werden. Durch die Impfung bilden die Katzen Antikörper gegen das von ihnen produzierte Fel d 1. Bei der Testung des Impfstoffes durch die Universität Zürich wurde nachgewiesen, dass durch die Reduzierung der Allergene bei der Katze ein intensiverer Kontakt zum Halter möglich wurde. Die Impfung hält für längere Zeit an. Nebenwirkungen konnten bei den bisherigen Studien nicht festgestellt werden.
Der von der Universität Zürich und dem Immunologen Dr. Martin Bachmann entwickelte Impfstoff wird für Katzenallergiker eine große Erleichterung darstellen. Durch die Impfung ist es in Zukunft auch allergischen Katzenliebhabern möglich, dem geliebten Stubentiger nahe zu sein. Voraussichtlich wird der Impfstoff gegen Fel d 1 in den nächsten drei Jahren auf den Markt gebracht werden. Auch an einem Impfstoff für Hunde wird bereits geforscht. Hier dürfte sich die Entwicklung aber wesentlich komplizierter gestalten.
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