Achtung: Katzenpocken sind auch auf Menschen & Hunde übertragbar [05|23]
Zoonose, Virus, eitrige Bläschen, rote Haut, Pocken, Wiederkäuer, Kuh, Nagetiere, Immunsystem - News [19|05|]
- In Deutschland traten die ersten Katzenpocken 1989 auf
- Die Erkrankung ist auf Menschen, Hunde und Wildtiere übertragbar
- Katzenpocken sind eine virale Erkrankung
- Das Virusreservoir sind Nagetiere, die sich bei Wiederkäuern anstecken
- Auf der geröteten Haut bilden sich eitrige Bläschen, die austrocknen und unter Krustenbildung abheilen
- Petdoctors MehrWissen [Pflicht- und Wahlimpfungen für Katzen] [Gesunde, artgerechte Ernährung stärkt das Immunsystem unserer Stubentiger] [8 Tipps wie Sie gutes, hochwertiges Katzenfutter erkennen]
Bei Katzenpocken handelt es sich um eine virale Erkrankung, die durch das Kuhpockenvirus (Cowpox Virus), verursacht wird. Als Virusreservoir gelten Nagetiere, die sich bei Wiederkäuern mit dem Pockenvirus angesteckt haben. Pockenerkrankungen sind bei Menschen und Tieren seit mehr als 3.000 Jahren bekannt.
1. Ursache:
Die Katzen infizieren sich bei der Jagd auf die Beutetiere und übertragen das Virus anschließend auf den Menschen. Die Viruserkrankung tritt vor allem in dem Monaten September bis Dezember auf.
2. Symptome:
- Nach einer Inkubationszeit von drei bis sieben Tagen sind die ersten Veränderungen der Haut sichtbar.
- Die Haut ist gerötet, eine kleine Erhebung (Papel) entsteht.
- Es bilden sich eitrige Bläschen, die austrocknen und unter Krustenbildung abheilen.
- Fallen die Krusten ab, sind Narben und haarlose Stellen erkennbar.
- Wird das Virus beim Putzen auf die Mundschleimhaut übertragen, bilden sich auch auf den Schleimhäuten Bläschen.
- In schweren Fällen treten Fieber und eine Lungenentzündung auf.
- Bei hochgradigen Veränderungen an den inneren Organen kann die Erkrankung tödlich verlaufen.
- Meistens sind die Papeln vor allem am Kopf besser erkennbar.
- Am Körpers werden sie durch das Fell verdeckt.
Katzen können die Pocken bereits übertragen, wenn noch keine auffälligen Symptome auftreten. Die Dauer der Erkrankung beträgt rund 14 Tage. Die meisten Katzen erholen sich jedoch innerhalb weniger Tage. Sie bleiben lebenslang Virusträger.
3. Diagnose
Die Viren werden mit
- einem Elektronenmikroskop oder
- durch Anzüchtung in einer Zellkultur sowie
- PCR und Elisa nachgewiesen.
ACHTUNG: Die Bestimmung von Antikörpern ist nicht immer möglich. Nach dem Tod der Katze können in den Zellen charakteristische Einschlusskörperchen durch eine histologische Untersuchung nachgewiesen werden.
4. Therapie:
Die Behandlung ist palliativ:
- die auftretenden Symptome werden gemildert
- Hautläsionen werden desinfiziert und mit antibiotischen Salben behandelt
- Durch Paramunitätsinducer wird das Immunsystem der Katze gestärkt
- Die Therapie fördert die Abheilung der Hautstellen
ACHTUNG: Eine Eliminierung der Viren ist nicht möglich. Gesundes, tiergerechtes Futter stärkt Ihre Katze und macht sie widerstandsfähiger gegen Infektionen.
Bei erkrankten Katzen sollte ein Freigang verhindert werden, damit nicht weitere Tiere infiziert werden. Eine vorbeugende Impfung ist derzeit nicht möglich.
5. Prognose:
Gesunde Tiere überstehen die Virusinfektion ohne Folgenschäden. Bei älteren Katzen oder Tieren mit einem geschwächten Immunsystem kann eine Superinfektion (zusätzliche Infektion mit Bakterien) schwere Schäden der inneren Organe verursachen und tödlich verlaufen.
6. Wie gefährlich Katzenpocken für den Menschen sind:
ACHTUNG: Die Pockenviren können durch Kontakt von der Katze auf den Menschen übertragen werden.
- Jede Erkrankung einer Katze an Katzenpocken muss verpflichtend der zuständigen Behörde gemeldet werden.
- Besonders gefährdet sind Menschen, die nur über ein schwaches Immunsystem verfügen, und Kinder, die nie eine Pockenimpfung erhalten haben.
Mit der Einstellung der früher verpflichtenden Pockenimpfung sind wieder vermehrt Fälle von Katzenpocken bei Menschen aufgetreten.
Berühren Sie eine erkrankte Katze nur mit Handschuhen. Die Symptome nach einer Ansteckung sind meistens mild, aber unangenehm. Bei immunschwachen Menschen können auch schwere bis tödliche Verlaufsformen auftreten.
7. Zusammenfassung:
Bei Katzenpocken handelt es sich um eine Zoonose. Die Pockenviren werden durch Kontakt auf den Menschen übertragen. Erkrankungen von Katzen müssen dem zuständigen Veterinäramt gemeldet werden.
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