OCD: die Erbkrankheit der schottischen Faltohrkatze [01|22]
Erbkrankheit, Osteochondrodysplasie, OCD, Scottish Fold, Mutation, Faltohren, Zuchtverbot - [22|01|22]
- Jede schottische Faltohrkatze leidet an der Erbkrankheit Osteochondrodysplasie (OCD)
- Auch alle Mischlinge sind betroffen
- Erbkrankheit durch eine Mutation ausgelöst
- Die Erkrankung ist nicht heilbar.
- Der Handel und die Zucht von Faltohrkatzen ist in Österreich verboten.
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1. Erbkrankheit: Osteochondrodysplasie (OCD):
Osteochondrodysplasie oder kurz OCD ist eine Erbkrankheit, die seit den 1960er Jahren erforscht wird. Die Erkrankung betrifft sowohl Knochen als auch Knorpel und führt zu Veränderungen des Skeletts:
- Bei der schottischen Faltohrkatze (Scottish Fold) sorgt die Mutation eines Gens für die rassetypischen Faltohren.
- Generell tritt Osteochondrodysplasie bei allen schottischen Faltohrkatzen auf und auch dann, wenn es sich um Mischlinge handelt.
- Aufgrund dieser Erbkrankheit und dem daraus resultierenden Leid ist die Zucht und der Handel mit schottischen Faltohrkatzen in Österreich verboten.
2. Symptome von OCD:
Jede schottische Faltohrkatze leidet an OCD, lediglich der Schweregrad der Symptome und die Geschwindigkeit der Verschlechterung variieren. Auch wann die Symptome auftreten ist von Katze zu Katze unterschiedlich.
- Die rassetypischen Faltohren
- Kurze, breite Gliedmaßen, wobei die Hintergliedmaßen meist häufiger betroffen sind
- Kurzer, unflexibler Schwanz
- Schmerzen
- Lahmheit
- Geschwollene Gelenke an den vorderen und hinteren Beinen
- Steifheit der Gliedmaßen
- Verweigerung der Bewegung und Belastung
- Bei schweren Fällen völlige Unfähigkeit zu laufen
3. Genetische Ursache:
Generell besteht die DNA aus verschiedenen Basen, die während einer Vervielfachung in einer bestimmten Reihenfolge kopiert werden. Kommt es nun zu einer Vertauschung von zwei Basen, entsteht eine Mutation. Dies passiert bei der Osteochondrodysplasie im TRPV4-Gen.
Das TRPV4-Gen ist bei gesunden Katzen für die Gewebehomöostase und die Zelldifferenzierung verantwortlich. Die Gewebehomöostase sorgt für konstante Verhältnisse und gewährleistet somit die Lebenserhaltung. Wird dieses Gen nun umgeformt, kommt es zu Veränderungen des Skeletts.
Die Erkrankung wird autosomal-dominant vererbt. Das heißt, dass es genügt, dass nur ein defektes Allel bereits zu einer Erkrankung führt. In diesem Fall reicht es also aus, wenn nur ein Elternteil der Katze Osteochondrodysplasie aufweist, um es weiterzuvererben. Somit kann OCD sowohl bei Rassekatzen als auch bei Katzenmischlingen auftreten. Jedoch treten bei reinerbigen Katzen die Symptome meist früher auf und neigen zu einem schwereren Verlauf.
4. Diagnose:
- Gespräch mit der Tierbesitzer:in
- Bildgebende Verfahren: Röntgen, MRT, CT oder Knochenszintigraphie
5. Therapie:
- Eine Methode zur Heilung von Osteochondrodysplasie bei der Schottischen Faltohrkatze gibt es bis jetzt noch nicht.
- Medikamentöse Behandlung mit Schmerzmitteln, die Anpassung der veränderten Bewegungsmuster mittels Rampen oder ein chirurgisches Vorgehen können zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen.
- Ein anderer Ansatz ist die Strahlentherapie, welche ebenfalls eine Reduktion der Schmerzen ermöglicht. Falls keine der erwähnten Methoden anschlägt, ist die letzte Möglichkeit das Einschläfern der Katze.
6. Vorsorge:
Der Handel und Zucht von Faltohrkatzen ist in Österreich verboten.
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