Augenerkrankung PRA: Progressive Retinaatrophie bei der Katze [12|20]

Erbkrankheit bei Katzen, Netzhautatrophie führt zur Erblindung,
(c) Photo: Th G auf Pixabay
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Erbkrankheit, Netzhautatrophie, Erblindung - News [27|12|20]

  • Die progressive Retinaatrophie führt zur Erblindung
  • Die Vererbung des defekten Gens ist an das X-Chromosom gebunden
  • Die Sehstörungen treten bereits in den ersten Monaten nach der Geburt auf
  • Die PRA ist nicht heilbar
  • Abessinier, Bengal, Perser, Orientalisch Kurzhaar, Siamese, Munchkin, Cornish Rex, Somali
  • Petdoctors MehrWissen [Augenkrankheiten bei der Katze]

Die PRA ist eine der wichtigsten genetischen Augenerkrankungen bei Katzen und Hunden. Die Vererbung erfolgt autosomal rezessiv. Katzen und Kater erkranken gleichermaßen.

1. PRA ist eine Erbkrankheit, die zur Erblindung führt:

Bei der PRA kommt es zu einem langsam fortschreitenden Absterben der Netzhaut (Retina). Dabei können sowohl Stäbchen als auch Zapfen von der Erkrankung betroffen sein. Zu Beginn der Erkrankung sterben die Stächen in der Netzhaut ab. Das Sehvermögen bei Dunkelheit geht immer stärker verloren. Nach einiger Zeit kommt es auch zu einer Degeneration der Zapfen. Die Erblindung kann nicht verhindert werden.

2. Zur Funktion der Netzhaut:

  1. Im hinteren Teil des Augapfels befindet sich die Netzhaut (Retina).
  2. Sie besteht aus mehreren Schichten und enthält Blutgefäße und zahlreiche Sinneszellen, die optische Reize aufnehmen.
  3. Die Reize werden in elektrische Signale umgewandelt und über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet.
  4. Damit auch geringe Lichtmengen ausgenutzt werden, befindet sich hinter der Netzhaut das Tapetum lucidum, das auftreffende Lichtstrahlen reflektiert.

In der Retina befinden sich Sinneszellen: Stäbchen und Zapfen:

  • Die Netzhaut der Katze besteht vorwiegend aus Stäbchen, die für das Hell-Dunkel-Sehen verantwortlich sind. Diese Ausstattung ermöglicht es den Katzen, auch kleinste Lichtmengen auszunutzen. Die Stubentiger sind hervorragende Dämmerungsjäger.
  • Die Zapfen der Katze reagieren vor allem auf kurzwelliges und mittelwelliges Licht. Sie sind für das Farbsehen, das vor allem die Bereiche blau und gelb, sowie Mischfarben umfasst, verantwortlich. Die Farbe rot kann von Katzen kaum wahrgenommen werden.

3. Katzenrassen, die davon betroffen sind:

  • Abessinier
  • Bengal
  • Perser
  • Orientalisch Kurzhaar
  • Siamese
  • Munchkin
  • Cornish Rex
  • Somali

4. Auslöser von PRA:

Die PRA wird durch eine Mutation des Gens CEP290 verursacht. Sie ist an das X-Chromosom gebunden. Die Vererbung erfolgt autosomal rezessiv. Katzen und Kater erkranken gleichermaßen.

Sonderform der PRA: Rdy-PRA Stäbchen Zapfen Dysplasie

Durch eine Mutation im CRX-Gen ist die Entwicklung des Auges beeinträchtigt. Die Sehzellen entwickeln sich nur langsam und degenerieren. Die Erblindung tritt schon mit sieben Wochen auf. An der Sonderform erkranken:

  • Abessinier
  • Somali

Die Vererbung des mutierten Gens erfolgt dominant. Alle Nachkommen sind von der Erkrankung betroffen. Die Rdy-PRA kommt seltener vor als die rdAC-PRA.

5. Symptome der Erkrankung:

  1. Bereits kurz nach der Geburt beginnt die Beeinträchtigung des Sehvermögens. Die Katze beginnt in der Nacht schlechter zu sehen
  2. Im Alter von sechs Monaten sind bei Augenuntersuchungen deutliche Veränderungen sichtbar
  3. Im dritten bis fünften Lebensjahr erblindet die Katze vollständig

6. Diagnose:

Die Diagnose wird über eine Augenuntersuchung gestellt. Eventuell wird eine Elektroretinographie durchgeführt.

7. Therapie:

Eine Behandlung ist nicht möglich. Die Degeneration der Netzhaut und die Erblindung kann nicht aufgehalten werden.

8. Vorbeugung:

Die rdAC-PRA tritt erst nach einigen Jahren auf. Um Trägertiere rechtzeitig zu erkennen, sollte bei Zuchtkatzen ein Gentest durchgeführt werden. Katzen, die das veränderte Gen in sich tragen, müssen von der Zucht ausgeschlossen werden.

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