Meerschweinchen ABC
Meerscheinchen sind intelligente und aktive Tiere, deren Beobachtung bei richtiger Haltung viel Freude machen kann. Sie sind jedoch keine Kuscheltiere für Kinder!
Meerschweinchen gehören zu den Nagetieren. Sie stammen ursprünglich aus Südamerika und werden dort heute noch als Nutztiere gehalten.
Besonderheiten von Meerschweinchen
Meerschweinchen sind vor allem unter Tags und in der Dämmerung aktiv. Sie orientieren sich hauptsächlich über den Geruchs- und den Gehörsinn. Die Zähne wachsen während des ganzen Lebens. Werden sie nicht regelmäßig beim Kauen abgenützt, müssen sie gekürzt werden, da das Meerschweinchen sonst nicht mehr fressen kann.
Meerschweinchen sind reine Pflanzenesser, in ihrem Dickdarm befinden sich Bakterien, die Pflanzenzellwände aus Zellulose aufschließen können. Der ausgeschiedene Blinddarmkot wird wieder gefressen, um eine ausreichende Versorgung mit Vitamin K zu garantieren.
Haltung paarweise oder in der Gruppe
Meerschweinchen leben in der freien Natur in Rudeln. Im Tierschutzgesetz ist festgelegt, dass sie mindestens paarweise gehalten werden müssen. Eine Vergesellschaftung mit anderen Nagern, wie Kaninchen, ist kein Ersatz für ein zweites Meerschweinchen.
Ursprünglich galten Meerschweinchen als anspruchslose, wehrlose, kleine Tiere, die für Kinder geeignet sind. Sie sind aber nicht die idealen Streicheltiere. Als Fluchttiere werden sie meistens nicht gerne in die Hand genommen. Will man sie aber zur Beobachtung halten, kann man viel von ihnen lernen.
Wieviel Platz Meerschweinchen benötigen
Meerschweinchen bewegen sich sehr gerne. Der Käfig sollte mindestens 120 x 50 cm (für zwei Tiere) groß sein. Die Fläche kann durch Etagen vergrößert werden. Zusätzlich ist ein gesicherter Auslauf nötig.
Meerschweinchen können sowohl in der Wohnung, als auch in einem Freigehege, gehalten werden. Sie benötigen aber einen guten Witterungsschutz, da sie empfindlich gegen Kälte, Nässe und Zugluft sind.
Schattige Rückzugsräume sind nötig, um sie an sonnigen Tagen vor einem Hitzschlag zu bewahren.
Die Gehege müssen gut gegen feindliche Räuber abgesichert sein. Da Meerschweinchen Höhlen und Gänge in den Boden graben, empfiehlt es sich, ein Freigehege nach unten mit einem eingegrabenen Gitter abzusichern.
Womit ein Käfig oder Freigehege ausgestattet sein soll
Unterschlüpfe in Form von Holzhäuschen, Wurzeln und Tunneln müssen reichlich vorhanden sein.
Mehrere Ebenen vergrößern nicht nur die Grundfläche, sie sichern auch einen guten Ausblick auf die Umgebung.
Um das Nagebedürfnis zu befriedigen sollten Äste aus weichem Holz in den Käfig gelegt werden.
Heu und Stroh müssen immer zur Verfügung stehen.
Meerschweinchen können abgerichtet werden, ihren Harn und Kot an einer bestimmten Stelle abzusetzen. Dort kann eine Nagertoilette mit Sägespänen aufgestellt werden.
Wasser und Futter sollten vor Verunreinigungen geschützt werden. Am besten wird Wasser über eine Nippeltränke mit Stift angeboten.
Als Spielzeug eignen sich Rollen, die mit Heu und Leckerchen gefüllt werden oder verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten aus Holz, an denen ihre Tiere knabbern können. Heusocken und Hängematten werden von den Tieren gerne angenommen.
Verwenden sie eine staubfeie, gut saugende Einstreu, damit die Atemwege nicht gereizt werden. Am besten geeignet ist Hanfeinstreu oder Waldeinstreu. Katzenstreu ist nicht geeignet, fressen die Meerschweinchen das Katzenstreu sind schwere Verdauungsstörungen die Folge.
Stellen sie den Käfig an einen erhöhten Platz, damit die Tiere nicht durch vorbeigehende Personen, oder Tiere, die an dem Käfig schnüffeln, verängstigt und gestresst werden.
Ernährung
Heu muss in guter Qualität den ganzen Tag zur Verfügung stehen. Es sichert die Versorgung mit Rohfaser und sorgt für eine geregelte Verdauung. Je gröber die Heuanteile, umso besser kann das Meerschweinchen seine Zähne beim Kauen abnutzen.
Da Meerschweinchen selbst kein Vitamin C bilden können, ist eine ausreichende Versorgung mit der Nahrung sehr wichtig. Als Grünfutter sind Karotten, Gurken, Spinat, Topinambur, reife Tomaten, Blattsalat, Äpfel, Heidelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren und Wassermelone gut geeignet.
Blähendes Gemüse, wie Kohl oder Brokkoli, sollte, ebenso wie frische Kräuter, nur in kleinen Mengen gefüttert werden.
Kräuter- Kamille, Pfefferminze, Salbei- fördern in getrocknetem Zustand die Verdauung.
Was nicht gefüttert werden darf:
Milchprodukte sind für Meerschweinchen NICHT geeignet, sie sind Laktoseintolerant.
Zwiebelgewächse, Melanzani, Bohnen, Avocados und Rhabarber sind für Meerschweinchen NICHT geeignet.
Achten sie darauf, Gemüse in kleinen Portionen über den Tag verteilt zu füttern, damit es im Käfig nicht verdirbt.
Frisches Gras sollte im Frühjahr anfangs nur in kleinen Portionen gefüttert werden, damit keine Gasansammlungen im Verdauungstrakt entstehen.
Sammeln Sie Gras nicht von gedüngten Wiesen und Wegen, auf denen viele Hunde spazieren gehen. Es kann mit Bakterien verunreinigt sein, die schwere Durchfälle auslösen.
Getreide gehört nur in kleinsten Portionen auf den Speiseplan von Meerschweinchen. Die Körner enthalten viele Kohlenhydrate und Fette und sind sehr energiereich. Werden Meerschweinchen hauptsächlich mit Körnern ernährt, führt dies zu Übergewicht und Diabetes im Alter.
Hartes Brot sollte nur selten angeboten werden, die Nagezähne werden besser an grobem Heu, oder Ästen von Obstbäumen, Birke, Hasel oder Weiden abgerieben.
Zuckerhaltige Leckerchen und Stangen, die mit Honig überzogen werden, sollten ebenfalls NICHT gefüttert werden. Auch als Leckerchen erhöhen sie die Gefahr für ihre Meerschweinchen, an Diabetes zu erkranken.
Gefahren beim Auslauf in der Wohnung
Meerschweinchen kauen gerne an Pflanzen in ihrer Umgebung. Achten sie darauf, giftige Pflanzen zu entfernen, oder sie auf Kästen zu stellen.
Kabel sollten in Kabelkanälen gesichert werden. Stromschläge durch Annagen von Elektrokabeln sind meistens tödlich.
Sichern Sie Treppen, Meerschweinchen können nicht gut springen. Geraten sie in Panik, stürzen sie die Treppe hinunter und können sich verletzen.
Achten Sie beim Öffnen von Türen darauf, dahinter sitzende Meerschweinchen nicht einzuklemmen.
Lassen sie Meerschweinchen nicht frei herumlaufen, wenn sich im Zimmer eine Katze oder ein Hund befindet.
Befestigen sie Holzrampen am Käfig, um einen problemlosen Einstieg in den Käfig zu ermöglichen.
Transport zum Tierarzt
Verwenden sie eine eigene Transportbox, die mit einer saugenden Unterlage aus Vlies und reichlich Heu ausgestattet wird. Achten sie darauf, dass die Transportbox von oben geöffnet werden kann.
Meerscheinchen sind intelligente und aktive Tiere, deren Beobachtung bei richtiger Haltung viel Freude machen kann.
Sie sind keine Kuscheltiere für Kinder. Meerschweinchen sind Fluchtiere. Gassi gehen bzw. Geschirre können schwere gesundheitliche Schäden verursachen.
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