Listeriose beim Chinchilla: Fressunlust und Gewichtsverlust [03|23]

Bakterien, Infektionskrankheit, Zoonose, Gewichtsverlust, Fressunlust, Zähneknirschen, grüner wässriger Durchfall, Verstopfung, Hygiene – Petdoctors [14|03|23]
(c) Photo: Benjamin M. Groß auf Pixabay
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Bakterien, Infektionskrankheit, Zoonose, Gewichtsverlust, Fressunlust, Zähneknirschen, grüner wässriger Durchfall, Verstopfung, Hygiene – News [14|03|23]

Listeriose ist eine der vermehrt vorkommenden Erkrankungen beim Chinchilla und kann auch tödlich enden. Die häufigste Listerien-Art ist hierbei Listeria monocytogenes.

1. Basiswissen zu Listerien und deren Verbreitung:

  • Listeria monocytogenes kommt weltweit im Erdboden und Wasser sowie auf Pflanzen vor
  • Es ist ein bewegliches Bakterium, das auch beim Menschen zum Krankheitsausbruch führt ACHTUNG: Ansteckungsgefahr.
  • Das Bakterium ist sehr widerstandsfähig gegenüber hohen Temperaturen, Kälte und Trockenheit
  • Es wächst und vermehrt sich auch bei kühlen Temperaturen

Übertragen werden die Listerien

  1. vor allem durch kontaminiertes Futter, Wasser oder verunreinigte Gegenstände
  2. Schlecht oder offen gelagertes Futter (z.B. in Scheunen) kann mit Bakterien kontaminiert werden
  3. Listerien können durch andere infizierte Chinchillas in die Gruppe eingeschleppt werden

2. Krankheitsbild und Symptome:

Oft wird die Listeriose bei Chinchillas durch ihr nicht eindeutiges Krankheitsbild sehr spät erkannt. Viele Tiere können jedoch auch keinerlei Symptome zeigen und erst bei Immunschwäche erkranken. Mitunter können etwa 16% der erkrankten Chinchillas an der Listeriose sterben.

  • Listerien können neben dem Darmtrakt auch Leber, Gebärmutter, Lunge oder Gehirn befallen
  • Zu Begin der Infektion sind nur schwache Symptome wie Teilnahmslosigkeit und verminderte Fresslust beobachtbar
  • Nach und nach verlieren die Tiere an Lebenslust und Gewicht
  • Auch wässrig grüner Durchfall oder Verstopfung können auftreten
  • Betroffene Chinchillas wirken schmerzhaft und bewegen sich nur wenn nötig.
  • Klagende Geräusche sowie Zähneknirschen können beobachtet werden
  • Bei trächtigen Chinchillas kann es zu Fehlgeburten kommen
  • in selteneren Fällen verlieren die Tiere auch ihre Sehkraft oder können neurologische Symptome wie Kopfschiefhaltung oder Krämpfe zeigen

Bei einigen Chinchillas treten die Symptome nur wenige Tage vor dem plötzlichen Tod des Tieres auf. Andere können wiederum keine Auffälligkeiten zeigen und unerwartet verenden.

Eine Listeriose ist in Österreich und Deutschland meldepflichtig!

3. Behandlung der Listeriose:

Um eine Listerieninfektion festzustellen, wird eine Blutkultur durchgeführt. Das ist besonders wichtig, da einige Antibiotika nicht gegen Listerien wirken. Nicht alle erkrankten Tiere sprechen auf die Behandlung an.

  • Die behandelnde Tierarzt:in verabreicht ein passendes Antibiotikum
  • Zur Unterstützung des Immunsystems kann Echinacea, Lachesis oder Engystol gegeben werden 
  • Beim Umgang mit erkrankten Chinchillas hygienisch vorgehen, um weitere Ansteckung zu vermeiden
  • Erkrankte Tiere von gesunden trennen. Käfig komplett reinigen und desinfizieren

ACHTUNG: Nach Besserung der Symptome besteht die Möglichkeit, dass die Tiere das Bakterium weiterhin in sich tragen.

4. Vorbeugende Maßnahmen:

  • Frisches, korrekt gelagertes Futter vermindert den Infektionsdruck
  • Ein gutes Hygienekonzept mit regelmäßiger Reinigung von Käfig, Futter- undWasserschüsseln ist vorteilhaft
  • Täglicher Wechsel von Einstreu sowie Futter und Wasser

Sind einige Tiere in einer Gruppe erkrankt, sollen auch die übrigen (noch) symptomlosen Chinchillas von einer Tierarzt:in untersucht werden.

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