Nierenerkrankungen beim Kaninchen: erkennen & behandeln [07|21]

Kaninchen leiden sehr häufig unter Erkrankungen der Nieren
(c) Photo: JackieLou DL auf Pixabay
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Niere, Nierenschwäche, Akute-, Chronische-Niereninsuffizienz, Symptome - News [17|07|21]

  • Kaninchen leiden sehr häufig unter Erkrankungen der Nieren
  • Die Symptome sind sehr unspezifisch
  • Nierenerkrankungen werden daher oft übersehen.
  • Chronische Nierenerkrankungen sind bei Kaninchen wesentlich häufiger als akute Nierenerkrankungen.

1. Die Aufgaben der Nieren:

  1. Filtration und Ausscheidung von Schadstoffen und Stoffwechselendprodukten
  2. Produktion von Erythropoetin, einem Hormon, das bei der Bildung der roten Blutkörperchen eine wesentliche Rolle spielt
  3. Regulierung des Flüssigkeitshaushaltes
  4. Aufrechterhaltung des Blutdrucks

Die Niere besteht aus der Rindenschicht, dem Nierenmark und dem Nierenbecken. In der Nierenrinde befinden sich Glomeruli (Knäul aus Blutgefäßen). Hier werden die Schadstoffe aus dem Blut gefiltert und an die Tubuli im Nierenmark weitergeleitet. In den Tubuli erfolgt die Resorption von Flüssigkeit, die noch weiter im Körper des Kaninchens gebraucht wird. Der Restharn sammelt sich im Nierenbecken und gelangt über den Harnleiter in die Harnblase.

Kaninchen können an akuter Niereninsuffizienz und chronischer Niereninsuffizienz erkranken.

2. Ursachen für akute Niereninsuffizienz: 

  • Vergiftungen mit Schwermetallen oder Pflanzen
  • Medikamente: Schmerzmittel
  • Bakterien
  • Der Harnleiter ist blockiert
  • Darmverschluss
  • Stress durch chronische Schmerzen

3. Ursachen für chronische Niereninsuffizienz:

  • Encephalitozoon cuniculi
  • Nierensteine
  • Blasengries
  • Tumor
  • Zysten
  • Trockenes Futter
  • kein Trinkwasser

4. Symptome einer Niereninsuffizienz:

Die Symptome sind eher unspezifisch. Kaninchen nehmen den Großteil der benötigten Flüssigkeit über feuchtes Futter auf. Sie trinken nur selten.

  • Das Kaninchen trinkt häufiger
  • Verringerte Nahrungsaufnahme
  • Müdigkeit
  • Das Kaninchen zieht sich zurück
  • Abmagerung
  • Erhöhter Absatz von Harn
  • Krämpfe
  • Struppiges, stumpfes Fell
  • Keine Fellpflege
  • Austrocknung
  • Blasse Schleimhäute
  • Blasengries bildet sich

5. Diagnose einer Niereninsuffizienz:

  1. Klinische Untersuchung
  2. Blutuntersuchung: Kreatinin und Harnstoff sind erhöht. Eventuell sind auch die Entzündungswerte erhöht.
  3. Harnuntersuchung: klarer Harn, der pH-Wert ist erniedrigt, Epithelien und Blutkörperchen
  4. Röntgen
  5. Ultraschall

6. Therapie:

6.1 bei akuter Niereninsuffizienz: :

  • Infusionen mit Elektrolyten
  • Breitbandantibiotika: nur nach Durchführung eines Antibiogramms bei bakteriellen Nierenentzündungen
  • SUC-Therapie: Solidago compositum, Ubichinon compositum, Coenzym compositum ad us. vet.
  • Hochwertiges Frischfutter
  • Trinkwasser
  • Zwangsfütterung

6.2 bei akuter Niereninsuffizienz:

  • Infusionen mit Elektrolyten
  • SUC
  • Panacur bei Encephalitozoonose
  • Frischfutter
  • Operative Entfernung von Nierensteinen und Blasensteinen
  • Trinkwasser
  • Schmerzmittel

Da eine Heilung nicht möglich ist, muss die Therapie dauerhaft fortgesetzt werden.

7. Ernährung für Kaninchen mit Niereninsuffizienz:

  • Frischfutter: Gras, Kräuter, Blumen
  • Gemüse: Karottengrün, Kohlrübenblätter
  • Blattsalate
  • Grünkohl
  • Heu
  • Wurzel- und Knollengemüse: nur in kleinen Mengen
  • Küchenkräuter wie Petersilie: nur in kleinen Mengen
  • Obst: Apfel, Birne in kleinen Mengen

Nicht geeignet:

  • Getrocknete Kräuter
  • Knabberstangen
  • Getreide
  • Hartes Brot
  • Nagersteine
  • Kräuterreiches Heu

8. Prognose:

Bei einer frühen Diagnose und Therapie kann das Fortschreiten der Niereninsuffizienz verlangsamt oder zeitweise sogar gestoppt werden.

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