Können unsere Kaninchen eigentlich schwimmen? [08|22]

Kaninchen, Verhalten, Wasser, Schwimmen, Stress, Panik
(c) Photo: H.M. Stolker auf Pixabay
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Verhalten, Wasser, Schwimmern, Panik, Notfall - Update [01|08|22]

  • Schwimmen macht Kaninchen keinen Spaß  Sie schwimmen nur in Notsituationen jedoch dauert es oft nur einige Sekunden, bis ihre Kräfte so weit nachlassen, dass sie ertrinken. 
  • Tiefes Wasser verursacht bei ihnen Panik

Wie alle Säugetiere können auch Kaninchen schwimmen. In Notsituationen kann die Fortbewegung durch das Wasser sehr sinnvoll sein. Hat sich das Fell allerdings mit Wasser vollgesaugt, gehen die kleinen Nager schnell unter und ertrinken.

Schwimmen verursacht bei Kaninchen extrem unangenehme Gefühle. Ihre Füße finden im Wasser keinen Halt, der Boden ist nicht mehr wahrzunehmen. Umgehend kommt Angst und Panik auf. Einige Tiere verfallen sofort in eine Schockstarre und gehen unter. Bei Kaninchen, die schwimmen, dauert es oft nur einige Sekunden, bis ihre Kräfte so weit nachlassen, dass sie hilflos ertrinken.

1. Wasserbad zur Abkühlung in Hitzeperioden:

Kaninchen sind sehr Hitze empfindlich. Sie fühlen sich bei ungefähr bei 18 Grad Celsius, plus minus fünf Grad am wohlsten. Eine Abkühlung ist daher immer willkommen.

  • Graben Sie eine flache Mulde und legen Sie diese mit rutschfester Folie aus. Sie können die Ränder beipielsweise mit Steinen beschweren.
  • Jetzt füllen Sie Wasser ein. Das Wasser darf nur so tief sein, dass die Kaninchen noch gut darin stehen können.
  • Das Ufer muss so angelegt sein, dass sich die Nager jederzeit selbst aus dem Wasser bewegen können und nicht auf Hilfe von außen angewiesen sind.
  • Jetzt bleibt es den Kaninchen überlassen, ob sie gerne und freiwillig den Badeplatz aufsuchen oder nicht.
  • KEINESFALLS dürfen Sie Ihr Kaninchen zur Probe ins Wasser setzen. Sie lösen damit umgehend eine Panikreaktion aus. 

Anzeichen für Panik bei ihrem Kaninchen sind:

  • Die Augen sind weit aufgerissen
  • Das Kaninchen blinzelt nicht
  • Das Tier zitter am ganzen  Körper
  • Die Muskeln sind starr

2. Warum Kaninchen, obwohl wasserscheu, manchmal ins Wasser springen:

  • Sie fallen aus Neugier hinein
  • Sie erkennen eine Gefahr, die der Mensch (noch) nicht registiert

3. Swimmingpool kann zur tödlichen Falle werden:

  1. Das Chlorwasser dringt in Augen, Nase und Ohren ein
  2. Nager reagieren auf Chlorwasser empfindlicher als Menschen Sie können sich nur kurz über Wasser halten
  3. Beim Schwimmen wird der Hals stark überstreckt. Im Nackenbereich bilden sich schmerzhafte Verspannungen
  4. Die Versteifung der Wirbel löst starke Rückenschmerzen aus

4. Erste Hilfe wenn ein Kaninchen ins Wasser fällt:

  • SOFORT helfen!
  • Hat das Tier noch genügend Kraft, genügt es einen Ausstieg anzubieten
  • Kaninchen aus dem Wasser holen und sofort in ein weiches Tuch einwickeln und trocknen
  • In den nächsten Tagen die Atmung gut beobachten: nach einem Bad reagieren die Nager häufig mit Erkältungen
  • Langhaarkaninchen bis zum Trocknen im Haus behalten. Das feuchte Fell zieht Parasiten magisch an.
  • Aber bitte nicht Föhnen, auch das löst in den meisten Fällen bei Kaninchen Panik aus.

5. Worauf bei einer Wassertherapie geachtet werden muss:

  1. Niedriger Wasserstand: die Kaninchen müssen mit den Füßen Bodenkontakt haben
  2. Rutschfeste Unterlage
  3. Bei Therapien wegen Gelenkkrankheiten ist das Wasser etwas tiefer. Die Kaninchen tragen dabei eine Schwimmweste, um sich nicht zu überanstrengen

6. Die Ausnahme von der Regel: das Sumpfkaninchen:

In Nordamerika gibt es eine Kaninchenart, die sich freiwillig in einem feuchten Lebensraum aufhält, da die Kaninchen dort besser vor Feinden geschützt sind. Das Sumpfkaninchen oder Baumwollschwanzkaninchen schwimmt freiwillig durch die Gewässer in seinem Lebensraum.

Probieren Sie bitte nie aus, ob Ihr Kaninchen schwimmen kann. Der dabei auftretende Stress ist Tierquälerei.

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