Allergietest für Hund und Katze: wann & wie? [03|22]

Test, Futtermittelallergie, Flohspeichelallergie, Umweltallergie - Petdoctors.at [31|03|22]
(c) Photo: Wilfried Sandner auf Pixabay
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Allergietest, Futtermittelallergie, Flohspeichelallergie, Umweltallergie - News [31|03|22]

  • Allergien nehmen in den letzten Jahren bei Hunden und Katzen zu
  • Ihr Immunsystem reagiert stark auf Umweltreize
  • Dignostiziert werden können Futtermittel-, Flohspeichel- und Umweltallergien.
  • Testverfahren sind In vitro Test und Intradermal Test
  • Bei Katzen sollte kein Hauttest durchgeführt werden.
  • Bei Hunden verläuft der Hauttest meistens problemlos.
  • Nicht immer ist ein Allergietest sinnvoll

Ein Allergietest kann Informationen darüber geben,

  1. welche Beschwerden (Symptome) durch eine Allergie ausgelöst werden,
  2. welche Art von Allergie vorliegt und
  3. welche Stoffe eine allergische Reaktion bei Ihren Hund oder Ihrer Katze auslösen.

Worauf bei Allergietests geachtet werden sollte:

  1. Medikamente wie Kortison und Antihistaminika beeinflussen das Testergebnis
  2. Sprays und Salben beeinflussen den Hauttest

1. In vitro Test:

Nach einer Blutabnahme werden im Labor die Antikörper (Immunglobulin E) gegen Allergene bestimmt. Die Menge der Antikörper sagt nichts über den Schweregrad der Allergie aus. Bei Hunden und Katzen können auch Antikörper gegen Allergene nachgewiesen werden, ohne dass die Vierbeiner klinisch allergisch sind. D.h. sie zeigen trotz Antikörpern im Blut keine Symptome.

2. Intradermal Test:

Kleine Mengen der Allergene werden intradermal in die Haut gespritzt. Ist eine Allergie vorhanden, bilden sich an der Injektionsstelle Quaddeln und Rötungen.

Durchführung:

  1. 10 x 20 cm große Stelle wird geschoren
  2. Es erfolgt eine intrakutane Injektion der Allergene (Injektion in die Lederhaut) mit
  3. einer Negativprobe ohne Allergen und 
  4. einer Positivprobe mit Histamin

Häufig müssen die Injektionen unter Sedierung des Vierbeiners durchgeführt werden. Nach 20 Minuten werden die Reaktionen abgelesen. Bei Hunden verläuft der Hauttest meistens problemlos. Katzen besitzen eine dünne Haut und neigen zu anaphylaktischen Reaktionen. Deshalb sollte bei Katzten kein Hauttest durchgeführt werden.

Grundsätzlich sollten immer beide Tests durchgeführt werden, um eine sichere Diagnose zu erhalten.

PetdoctorsTipp: zeigt ein Test keine Allergie an, sollte auf alle Fälle der zweite Test durchgeführt werden. Bei einigen Vierbeinern sind beide Tests negativ, obwohl deutliche Symptome einer klinischen Allergie vorhanden sind.

3. Was das Ergebnis eines Allergietests aussagt:

  1. Das Immunsystem des Tieres hat sich mit dem Allergen beschäftigt
  2. Es hat der erste Schritt zur Entstehung einer Allergie stattgefunden (die ersten IGE Antikörper wurden gebildet)
  3. Das Immunsystem hat einen Reaktionstyp ausgebildet, aus dem eine Allergie mit klinischen Symptomen entstehen kann

Ein Allergietest ist kein Screening-Test. Auch bei gesunden Hunden und Katzen, die keine allergischen Symptome zeigen, können Immunglobulin E Antikörper gegen bestimmte Allergene nachgewiesen werden. Sie müssen deshalb keine Symptome zeigen.

4. Wann ein Allergietest Sinn macht und wann nicht:

Allergietest bringt kein aussagekräftiges Ergebnis bei

  • Flohspeichelallergie
  • Futtermittelallergie: Hier treten zu viele falsch positive und falsch negative Ergebnisse auf. Aussagekräftiger ist eine Ausschlussdiät.

Allergietest ist sinnvoll:

  • Um passende Fleischsorten oder Kohlenhydratarten für eine Ausschlussdiät zu finden, ist ein Patch Test (Pflastertest, Epikutantest) sinnvoll: die negativen Ergebnisse sind aussagekräftig. 
  • Bei Atopischer Dermatitis zur Bestätigung der Allergie. Damit können die relevanten Allergene für eine Desensibilisierung besser ausgewählt werden.

5. Fazit:

Ein Allergietest ist nur sinnvoll, wenn die Diagnose atopische Dermatitis gestellt wurde und die Allergene für die Hyposensibilisierung ausgewählt werden sollen.

Da die Interpretation der Testergebnisse schwierig ist, sollte ein Test nur von einem, einer erfahrenen, auf Dermatologie spezialisierten Tierärzt:in durchgeführt werden.

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