FAQs: Katzenflöhe lieben Vier-& Zweibeiner [09|22]
Katzenfloh, Hundefloh, Menschenfloh, Parasit, Hund, Katze, Meerschweinchen, Kaninchen, Mensch - Update [08|09|22]
- März bis November ist ihre Hauptsaison
- Katzenflöhe sind ca. der 3mm groß
- Der Flohbefall in einer Wohnung besteht zu 5% aus erwachsenen Flöhen und zu 95% aus Larven und Puppen
- Hygiene ist gut aber ein Flohbefall nicht zu vermeiden
- Bereits ein Floh genügt, um bei Ihrem Tier allergische Erscheinungen und Juckreiz zu verursachen.
- Flöhe können Bandwürmer übertragen
- Petdoctors MehrWissen: [11 häufigste Wurmarten] [Atopische Dermatitis beim Hund] [Schuppen im Katzenfell]
Flöhe sind ein Problem, mit dem jeder Hunde- und Katzenhalter in der Regel einmal konfrontiert wird. Wenn keine Hunde oder Katzen zur Verfügung stehen, befallen die Flöhe auch Kaninchen und Meerschweinchen. Haupsaison haben sie von März bis November. Hunde und freilaufende Katzen kommen draußen mit den Parasiten in Kontakt und bringen sie mit ins Haus. Durch Hygienemaßnahmen ist ein Flohbefall nicht zu vermeiden. Die unangenehme Nebenerscheinung Flöhe sind nicht wählerisch und sehen auch Menschen als interssante Nahrungsquelle an.
1. Die Arten
Der Katzenfloh, Ctenocephalides felis, ist die am häufigsten auf Hund, Katzen und Mensch parasitierende Art. Hundeflöhe und Menschenflöhe treten viel seltener auf. Alle Säugetiere können von den bis zu 3mm großen Blutsaugern befallen werden.
2. Der Entwicklungszyklus
Flöhe vermehren sich sehr schnell. Pro Monat legt ein Flohweibchen bis zu 750 Eier in das Fell des Vierbeiners.Innerhalb von drei Wochen erfolgt eine Entwicklung über Larven- und Puppenstadien zu erwachsenen Flöhen.
- Die Eier die das Weibchen in das Fell legt, haben ein glatte Oberfläche.
- Sie rutschen aus dem Fell auf den Fußboden.
- So werden sie von Hund und Katze in der gesamten Wohnung verteilt. Ebenso wie der Flohkot, der erwachsenen Flöhe.
- Die lichtempfindlichen Larven ernähren sich von dem Kot der erwachsener Flöhe, der hauptsächlich aus unverdautem Blut besteht.
- Das Puppenstadium dauert ungefähr neun Tage. Sind die Umweltbedingungen für die Entwicklung der Flöhe ungünstig, kann dieses Entwicklungsstadium bis zu einem halben Jahr dauern.
- Ausgelöst durch Vibrationen, die von vorbeikommenden Wirten ausgesendet werden, schlüpfen die Flöhe.
- Ein Massenbefall tritt auf.
Die erwachsenen Flöhe machen nur etwa 5% des gesamten Flohbefalls aus. 95% setzen sich aus Larven und Puppen zusammen, die sich in der Wohnung befinden.
3. In welcher Jahreszeit Flöhe besonders aktiv sind:
Die Hauptflohzeit ist von März bis November. In den beheizten, warmen Wohnungen können Flöhe das ganze Jahr über überleben. Eine Vorbeugung gegen Flohbefall sollte daher auch in der kalten Jahreszeit durchgeführt werden.
4. Die Symptome bei Flohbefall:
- Flöhe laufen zwischen den Haaren des Fells und irritieren ihren Wirt.
- Ihr Vierbeiner kratzt sich und scheuert sich an den Wänden. Die Haare brechen durch das ständige Kratzen ab.
- Eventuell springen Katzen völlig unmotiviert in die Luft. Während des Saugens sondern Flöhe mit ihrem Speichel eine Substanz ab, die die Blutgerinnung verhindert. Diese Substanz verursacht diesen starken Juckreiz.
- Es treten chronische Hautentzündungen durch Benagen der Haut auf.
- Eitrige Entzündungen können entstehen, wenn eine Sekundärinfektion mit Bakterien erfolgt, die sich großflächig über die Haut ausbreiten können. Die Pyodermien treten vor allem im Bereich der Schwanzwurzel auf.
- Ein Floh kann bereits allergische Reaktionen und Juckreiz auslösen.
5. Wie Sie Flohbefall feststellen:
Flöhe bewegen sich sehr schnell im Fell ihres Wirtes. Bei einem geringgradigen Befall sind sie meistens nicht mit freiem Auge sichtbar.
Sie brauchen dafür einen Flohkamm, eine Küchenrolle und Wasser:
- Stellen Sie ihr Tier auf einige Blätter Küchenrolle und kämmen Sie das Fell mit einem Flohkamm oder Nissenkamm gründlich durch.
- Wichtig ist, auch den Bauch, die Achseln und die Innenseite der Schenkel zu kämmen.
- Die dabei herabfallenden braunen und schwarzen Punkte werden anschließend mit Wasser beträufelt.
- Handelt es sich um Flohkot, lösten sich die Punkte in rötliche Schlieren auf. Das verdaute Blut wird durch das Wasser gelöst und färbt dieses rot. Schmutzpartikel bleiben in Form und Größe konstant und verändern auch nicht ihre Farbe.
- Ein Test kann auch mit fertigen Testkits durchgeführt werden. In einem Plastikring befindet sich ein Blatt Löschpapier. Durch Auskämmen des Flohkotes und Auftropfen von Wasser kann ein Flohbefall nachgewiesen werden.
- In der Wohnung können Floh-Lichtfallen aufgestellt werden. Die Flöhe werden durch von den Fallen ausgeströmte Wärme und Licht angezogen und bleiben an der Klebefolie hängen.
6. Was Sie bei Flohbefall tun sollten
Lassen Sie Ihr Tier von einer(m) TierärztIn untersuchen. Eventuell muss wegen des starken Juckreizes ein Cortisonpräparat verabreicht werden. Sind bereits eitrige Entzündungen der Haut vorhanden, benötigt Ihr Vierbeiner ein Antibiotikum.
6.1 Ihr Tier schützen
Flohshampoo: Das Baden Ihres Tieres tötet nur einige wenige Flöhe ab. Die Larven und Puppenstadien werden nicht beeinträchtigt.
Spot-on Präparate: Spot-on Präparate werden nach dem Scheiteln der Haare zwischen die Schulterblätter des Tieres getropft. Baden Sie Ihren Hund oder Ihre Katze nicht vor der Behandlung. Die Wirkstoffe verteilen sich mit dem Haarfett über den gesamten Körper. Durch Baden ist der Talggehalt der Haut und des Fell für 2 bis 3 Tage verringert.
Spot-on Präparate, die häufig auch gegen Zecken und Wurmbefall wirken, haben eine Wirkungsdauer von ungefähr 4 Wochen. Die Wirkstoffe können auch zur Vorbeugung aufgetragen werden. Einige Spot- on Präparate bewirken, dass die Flohweibchen nur mehr unbefruchtete Eier legen. Der Flohbefall in der Wohnung reduziert sich langsam.
Collieartige und Colliemischlinge können aufgrund eines MRD1 Defektes allergisch auf die Inhaltsstoffe der Spot-on Präparate reagieren. Die Multi-Drug-Resistance Transporter des Tieres funktionieren nicht. Die Wirkstoffe gelangen durch die Blut-Hirnschranke direkt in das zentrale Nervensystem. Schwere neurologische Störungen treten auf. Auch andere Hunderassen können von dem Gendefekt betroffen sein.
Tabletten: Bei Ihrem Tierarzt erhalten Sie Tabletten, die gegen Flöhe, Zecken und Würmer wirken. Alle drei Monate muss eine Tablette eingegeben werden.
Flohspray: Der Spray wird gegen die Wuchsrichtung der Haare in das Fell Ihres Tieres gesprüht. Wie bei der Anwendung von Shampoo werden nur die erwachsenen Flöhe abgetötet, die sich gerade auf Ihrem Tier befinden.
Floh-Halsbänder: Floh-Halsbänder bilden einen Puderfilm über den Haaren und schrecken Flöhe auch durch ihren Geruch ab. Mit jedem Streicheln Ihres Tieres nehmen auch Sie die Substanz über Ihre Haut auf. Besonders bei Kindern ist hier Vorsicht geboten.
6.2 Ihre Wohnung von Larven und Puppen befreien
Gründliches Saugen und Reinigen der Teppiche, Poster und Böden bringt nicht den gewünschten Erfolg. Auch Waschen der Liegeflächen reduziert die Parasitenzahl nur unwesentlich.
Sie können, die in der Wohnung befindlichen Parasiten, mit einem Umgebungsspray zu bekämpfen oder Gasbomben aufstellen. Achten Sie darauf, dass Ihr Tier sich während der Bekämpfung nicht in der Wohnung aufhält. Lebensmittel sollten nicht offen herumstehen. ACHTUNG: Aquarien müssen aus der Wohnung ebenfalls entfernt werden, da die Wirkstoffe für Fische tödlich sind.
Bei einem hochgradigen Flohbefall empfiehlt sich die professionelle Bekämpfung durch einen Kammerjäger, um das Problem endgültig zu beseitigen.
6.3 Alternative Flohbekämpfung
Zur alternativen Bekämpfung von Flöhen können Bernsteinketten, EM-Ketten, ätherische Öle und speziell aufgeladene Metallplaketten benutzt werden.
BEACHTEN SIE DABEI: In den meisten Fällen ist der Einsatz von rezeptpflichtigen Mitteln aber UNBEDINGT erforderlich!
Lassen Sie sich vor der Anwendung der Produkte immer von Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt beraten, damit Sie das für Ihr Tier passende Präparat erhalten. Behandeln Sie immer alle Tiere im Haushalt mehrmals in den Abständen, die im Beipackzettel des jeweiligen Präparates angegeben sind.
7. Flöhe können Krankheiten übertragen
Flöhe sind Zwischenwirte für den Gurkenkernbandwurm, Dipylidium caninum. Zerbeißt Ihr Tier einen infizierten Floh, gelangen die Entwicklungsstadien der Bandwürmer in den Verdauungstrakt Ihres Tieres und entwickeln sich dort zu geschlechtsreifen Bandwürmern. Die Folge sind Verdauungsstörungen, wie chronische Durchfälle.
Liegt ein hochgradiger Flohbefall vor, kann Ihr Tier durch den ständigen Blutverlust geschwächt werden und eine Anämie entwickeln. Die Leistungsfähigkeit ist verringert.
Achtung:
Flöhe sind auch auf Menschen übertragbar. Meistens treten im Bereich der Knöchel kleine, rote, juckende Pusteln auf, die sich entzünden können. Sie schützen sich selbst durch Vorbeugung eines Flohbefalls bei Ihrem Hund und Ihrer Katze.
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