Tumorerkrankungen bei Hunden und Katzen: die metronomische Chemotherapie [09|22]

• Die metronomische Chemotherapie wird seit 20 Jahren bei der Behandlung von Tumorerkrankungen eingesetzt
• Die meisten Studien kommen aus der Humanmedizin
• In der Tiermedizin umfassen die Studien erst kleine Patientengruppen

Neben der klassischen Chemotherapie besteht die Möglichkeit zur Behandlung von Tumorerkrankungen bei Hunden und Katzen mittels metronomischer Chemotherapie:

1. Niedrig dosierte Chemotherapeutika werden in kurzen Abständen verabreicht
2. Die Angiogenese, das Wachstum von Gefäßen wird gehemmt
3. Das Tumorwachstum wird verlangsamt
4. Gleichzeitig wird das Immunsystem moduliert, die Vermehrung der T-Zellen wird verringert
5. Das eigene Immunsystem beginnt, den Tumor zu bekämpfen

• Cyclophosphamid
• Meloxicam

Die Medikamente werden abwechselnd eingesetzt. Die Verabreichung erfolgt nicht als Injektion, sondern oral.

1. Die Kapseln dürfen nicht geöffnet werden
2. Bei der Eingabe müssen Handschuhe getragen werden
3. Bei der Entsorgung von Harn und Kot müssen Handschuhe getragen werden
4. Kleinkinder sind besonders gefährdet. Sie sollten keinen Kontakt mit dem Tier haben.

• geringere Nebenwirkungen 
• geringere Kosten
• geringerer Aufwand
• andere sich schnell teilende Körperzellen (vor allem im Knochenmark und Magen-Darmtrakt) sind nicht betroffen
• eine Überwachung der Therapie ist einfacher
• die Überlebenszeit kann bei guter Lebensqualität deutlich verlängert werden

• eine Operation ist zu aufwendig
• es haben sich bereits Metastasen gebildet
• eine klassische Chemotherapie oder Bestrahlung wird von der Tierhalter:in abgelehnt

Die metronomische Chemotherapie wird als Alternative zur traditionellen hochdosierten Chemotherapie angewendet. Sie unterscheidet sich von der klasssichen Chemotherapie in der auf langfristiage Zeiträume angelegten täglichen Behandlung mit niedrigeren Dosierungen.