Was vor und nach Operationen zu tun ist: PetdoctorsCheckliste [01|22]

• 12 Stunden vor der OP nichts essen (Ausnahme: Nager, Kaninchen, Meerschweinchen)
• Trinken von Wasser bis kurz vor der OP ist erlaubt
• Freiganger dürfen nicht hinaus gelassen werden 
• Kein Stress am Tag vor der OP  - Ruhe und Entspannung
• Noch vor der Operation Bodys, Kragen & Co für den Wundschutz besorgen
• Sicheren Ort zur Erholung schaffen
• Zu Hause sein und Ihr Tier nicht alleine lassen
• Beobachten ABER nicht stören - Ihr Tier braucht Ruhe

1. Vor der Operation:

1.1 Essen und Trinken

1. 12 Stunden vor der Operation dürfen Hunde und Katzen nichts mehr essen.
2. Wie bei Menschen, ist es bei Hunden & Katzen absolut wichtig, vor der Operation nüchtern zu sein. Denn sonst besteht die Gefahr, dass die Nahrung während der Operation erbrochen wird. Das kann zum Ersticken führen.
3. Achtung bei Freigängern: Katzen sollten vor der Operation nicht hinaus gelassen werden. Warum? Weil die Gefahr besteht, dass sie draußen etwas fressen.  Auch Milch ist Nahrung!
4. Wasser darf bis kurz vor der Operation getrunken werden.
5. ACHTUNG: Nagetiere sind ein Sonderfall, da die Verdauung eng mit der zugeführten Nahrung zusammenhängt und Hungern schwere gesundheitliche Probleme verursacht. Halten Sie daher alle Anweisungen Ihrer Tierärztin, Ihres Tierarztes unbedingt ein. 
6. Meerschweinchen, Kaninchen und andere Nager sollen bis vor der Operation mit Heu gefüttert werden. [MehrWissen: Verdauungssystem von Meerschweinchen]

1.2 Ruhe und Entspannung

Vermeiden Sie am Tag vor der Operation unnötige Aufregungen oder lange, anstrengende Spaziergänge. Gönnen sie ihrem Vierbeiner ausgedehnte Ruhephasen. Katzen, Freigänger, dürfen am Tag der OP nicht hinaus. Sie müssen zu Hause bleiben.

1.3 Was sie noch tun können

Klären Sie vorab mit Ihrer Tierärztin, Ihrem Tierarzt, ob noch weitere Maßnahmen zur Vorbereitung auf die Operation für Ihren Vierbeiner notwendig sind. Zum Beispiel 

• Bodies in der richtigen Größe
• Kragen für die Nacht nach der Operation bereithalten. [PetdoctorsTipp: Schutz nach Operationen]
• wasserdichte und/oder rutschfeste Socken in der richtigen Größe bei Operationen an den Pfoten.
• Gut ist es auch, Verbandsmaterial in Reserve zu Hause zu haben. Stimmen Sie sich diesbezüglich mit ihrer TierärztIn, ihrem Tierarzt ab.

2. Nach der Operation:

2.1 An einem sicheren Ort erholen lassen

1. Ihr Tier soll sich in Ruhe von der Narkose erholen können. Schlafen lassen! Nicht stören! 
2. Ein warmer, sicherer Ort, eventuell der Lieblingsplatz, bieten sich an.
3. Nicht auf einer erhöhte Fläche, einem Bett oder Sessel aufwachen lassen:  Ihr Tier kann in der Aufwachphase nicht einschätzen, dass seine Beine noch nicht wie gewohnt funktionieren.
4. Die Koordination ist meist noch gestört.
5. Katzen versuchen oft den Platz zu verlassen und können sich beim Hinunterspringen verletzen.

2.2 Beobachten aber nicht stören

Beaufsichtigen Sie Ihr Tier, ABER lassen Sie es in Ruhe aufwachen.

1. Ihr Vierbeiner braucht seinen Narkose-Nachschlaf zur Erholung.
2. Dieser kann bis zu mehren Stunden dauern.
3. Das ist von Tier zu Tier verschieden. DAHER stören Sie Ihr Tier nicht beim Schlafen.
4. Vermeiden Sie Lärm. Wenn Kinder im Haus sind, erklären Sie ihnen, dass Ihr bester Freund jetzt einige Stunden Ruhe braucht.
5. Stress belastet den Kreislauf!

2.3 ACHTUNG Katzen bleiben zu Hause

Katzen dürfen drei Tage nicht ins Freie. Es besteht, die Gefahr, dass die Narkose noch nachwirkt und sie sich verletzen. Darüber hinaus könnte die sich die Wunde infizieren. In der Erde sind zahlreiche Bakterien. 

3.  Eingabe von Medikamenten

1. Meist erhalten Sie nach der Operation zur Nachbehandlung Ihres Tieres auch Schmerzmittel und Antibiotika. [PetdoctorsTipps zur Eingabe von Medikamenten: 6 Tipps Katzen & 10 Tipps Hunde,  Meerschweinchen & Kaninchen]
2. Halten Sie sich ganz genau an die Anweisungen: Dosierung und Dauer der Eingabe. Nur so können Sie sicher sein, dass Ihr Tier keine Schmerzen hat und die Wunde gut heilt.
3. Am Besten Sie schreiben sich auf, wie und wie oft Sie diese Ihrem Tier geben sollen. Denn die Erfahrung zeigt: Viele Tierbesitzer:innen sind so glücklich, dass alles gut überstanden ist. Sie vergessen dann in der Aufregung die Anweisung der Tierärzt:in

4.  Die erste Mahlzeit: Hunde & Katzen

• Die erste Mahlzeit nach der Operation sollte keinesfalls zu früh danach erfolgen.
• Wasser kann sofort angeboten werden.
• Füttern Sie kleine Portionen Schonkost, um das Verdauungssystem nicht zu belasten.
• WICHTIG: Fragen Sie ihre Tierärzt:in, wann Sie Ihrem Vierbeiner etwas zu Essen geben dürfen. 

5.  Wunde richtig schützen:

Für eine gute Heilung ist es wichtig, dass die Wunde nicht gereizt wird oder verschmutzt. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten die Wunde zu schützen:

• Der klassische Hartplastiktrichter
• oder Softvarianten,
• darüber hinaus gibt es Hunde- und Katzenbodies und
• für die Pfoten verschiedene Sockenvarianten.

Am besten ist es, sich bereits der OP zu informieren und benötigte Schutzkleidung vorab zu besorgen UND Ihr Tier langsam daran zu gewöhnen. [PetdoctorsTipp: Schutz von Operationswunden: Trichter und Alternativen]

6. Nach der Operation ist Schonung angesagt.

1 Woche kein Springen, ausgelassen spielen, keine langen Spaziergänge.

7. Fragen Sie Ihre Tierärztin, Ihren Tierarzt,

1. Wie sich das Aussehen der Wunde verändern kann.
2. Was normal ist, oder wann Sie sofort in die Tierarztpraxis kommen sollten. Beispielsweise kann es bei Katzen nach einer Kastration zu einer Wundschwellung in Reaktion auf das resorbierbare Nahtmaterial kommen.
3. Die Nähte werden im Normalfall rund zehn Tage nach der Operation gezogen. Näheres dazu klären Sie mit Ihrer Tierärztin, Ihrem Tierarzt.

3 TIPPS:

1. Medical Training:

Üben Sie mit einer TiertrainerIn schon frühzeitig den Besuch in der Tierarztpraxis sowie das Tragen von Schutzkragen und Bekleidung (pettrainers.at Verzeichnis finden sie HIER) Damit Ihr Tier später weniger Stress beim Arztbesuch hat und sich ohne Angst und Widerstand untersuchen lässt. Auch die Eingabe von Medikamenten kann gut vorab trainiert werden.

2. Alles Vorbereiten:

Bereiten Sie sich auf die Operation gut vor, überlegen Sie schon vorab, wo Ihr Tier zu Hause in Ruhe aufwachen kann. Was Sie zum Schutz der Wunde brauchen. Eventuell sollten Sie auch Ersatz-Verbandsmaterial zur Verfügung haben. Lassen Sie sich das richtige Verbinden zeigen und erklären.

3. Schreiben Sie sich nach der Operation alles auf:

1. Richtige Eingabe von Medikamenten,
2. Wann ihr Tier wieder was fressen darf.
3. Wann es wieder hinaus darf und
4. welche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind.
5. Fragen Sie, wie sich die Wunde verändern kann und in welchem Fall Sie unbedingt sofort in die Praxis kommen sollen.