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Die Ordinationstaube Fabienne Domenice

Ordinationshunde gibt es oft. Auch von Ordinationskatzen hat man schon gehört. Aber wer hat schon eine Ordinationstaube? Die richtige Antwort: Die Tierordination Penzing und die  Ordi-Taube heißt Fabienne Domenice.


 
Die Taube wurde, so erzählt Tierärztin Eva Christina Grafl-Tendl, von der Stadttaubenhilfe in die Ordi gebracht, so wie viele andere Tauben, flugunfähig, mit gebrochenem Flügel. Der Flügel wurde geschient und als der Bruch verheilt war, wurde die Taube frei gelassen. Oder um die ganze Wahrheit zu berichten: Das Team um Grafl-Tendl versuchte die Taube frei zu lassen. Und zwar mehrmals, weil die Taube gar nicht daran dachte, die Freiheit zu genießen, sondern sofort wieder vor dem Fenster saß und Einlass begehrte.
 
Natürlich lässt man einen ehemaligen Patienten nicht vor der Türe stehen respektive vor dem Fenster sitzen, also zog Fabienne Domenice in die Tierarztpraxis Penzing ein. Er wohnt auf dem Kasten, liebt sein Bad in der Wasserschüssel, bewirft Patientenhunde mit Gegenständen, macht Stofftiere tot und Medikamentenkästen auf und kommentiert das Geschehen in der Praxis klug und ausdauernd.
 
Kurz: er das Kommando übernommen und sieht sich als Ordinations-Chef. Er ist clever, sauber und mehr oder weniger freundlich. Mehr oder weniger deshalb, weil Fabienne Domenice laut Tierärztin Grafl-Tendl „eine furchtbar verwöhnte Einzeltaube ist, die andere Tauben hasst.“ Running Gag in der Ordi: „Fabiene hätte nie einen Ölzweig auf die Arche gebracht, sondern eine Kalaschnikow.“ Auch Hunde findet er nicht besonders prickelnd, aber Katzen liebt er heiß.
 
Weiteren Versuchen, ihn frei zu lassen, hat Fabienne einen Riegel vorgeschoben indem er vorgibt, nicht fliegen zu können. Tatsächlich lässt er sich außerhalb der Ordination fallen wie ein nasser Sack, während es drinnen überhaupt kein Problem ist, schnell einmal eine Runde um einen Hund zu drehen oder ein Köpfler in die Wasserschüssel zu machen.
 
Fabienne Domenice liebt gutes Essen. Falls ihm jemand etwas vorbeibringen möchte: er bevorzugt Edelstreufutter der Marke Premiere; Maiskörner mag er nicht so. Viele Patientenbesitzer warten direkt darauf, Fabienne bei den Besuchen wiederzutreffen und er genießt die Aufmerksamkeit in vollen Zügen. Grafl-Tendl: „Er ist sehr charakterfest und irgendwie haben wir uns alle an ihn gewöhnt, auch wenn ihm immer wieder voll viel Blödsinn einfällt.“

 

Letzte Meldung aus der Tierordination Penzing

Fabienne Domenice hat sich nach ausgezeichneter Pflege und mit den ersten Sonnenstrahlen des Frühlings wieder für ein Leben in Freiheit entschieden - so wie es auch richtig ist!

Wir wünschen alles Gute - Du bist aber jederzeit bei uns willkommen!


 

petdoctors.at Expertin:
Dr. Eva Christina Grafl-Tendl, Bvetmed


ist Tierärztin und eine von vier Tierärzten weltweit (und davon die einzige Frau), die in der Zone Tschernobyl forschen darf, unter anderem zu Seuchenprävention und den Auswirkungen radioaktiver Strahlung auf den Organismus. Sie hat eine Auszeichnung der ukrainischen Regierung für besondere Dienste an der Zone, ist ehrenamtliche Tierärztin im Tierheim Bratislava und ehemaliges Mitglied der Ethik- und Tierschutzkommission an der Veterinärmedizinischen Universität Wien.


Und sie ist laut Eigenbeschreibung „eine der vehementesten Tollwutimpfpraxen in ganz Wien, seit ich mit der Schaufel in Tschernobyl mitten im Red Forrest auf einen tollwütigen Waschbären draufhauen musste und gesehen hab, wie elendig ein Viech an der Tollwut verreckt.“
 

www.tierordination-penzing.at

 

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