Die Steinböcke leiden unter Klimastress [02|24]
Umwelt, Natur, Klimawandel, Steinbock, Verhalten, Gesundheit - News [14|02|24]
- In Europa gibt es derzeit ungefähr 52.000 Steinböcke
- In Deutschland: 800 Steinböcke
- in Österreich: 1.100 Steinböcke
- Vor 200 Jahren galt der Steinbock in Österreich als verschwunden
- Steinböcke leben in den schroffen Felsen der Alpen
- Die durch den Klimawandel ausgelösten Verhaltensänderungen gefährden die Steinbock-Population
Der Klimawandel hat nicht nur große Auswirkungen auf die Pflanzen in den Alpen. Aufgrund der Hitze leiden auch Steinböcke vermehrt unter Krankheiten und verändern ihr Verhalten.
Der Klimastress im Hochgebirge führt dazu, dass die Steinböcke auf die Liste der durch den Klimawandel gefährdeten Arten gesetzt werden mussten.
1. Wärme fördert Krankheitserreger:
Der Wildbiologe Dr. Gunther Gressmann und der Wildtiermanager DI Johannes Huber untersuchen Proben von Hinterlassenschaften der Steinböcke, um Nahrungsgewohnheiten und Erkrankungen zu dokumentieren:
- Die Qualität der Kräuter und die Zusammensetzung der Gräser verändert sich durch den Temperaturanstieg
- Die Nahrungssuche beginnt erst, wenn es kühler ist.
- Die Steinböcke wandern in größere Höhen, und verbrauchen dabei mehr Energie
- Häufige Ausbrücke von Räude durch den Hitzestress sind die Folge
- Die Steinböcke kratzen sich blutig und verlieren das Fell
- Schlafmangel schwächt die Tiere
- Tod durch Schwächung der Abwehrkräfte und Infektionen
Da die Steinböcke vor 100 Jahren neu angesiedelt wurden, stammt die heutige Population von 100 Tieren ab. Es besteht ein Inzucht-Depression durch den kleinen Genpool. Diese Inzucht-Depression verhindert gemeinsam mit den innerhalb kurzer Zeit eingetretenen Veränderungen eine Anpassung der Steinböcke an die neuen Umweltbedingungen.
2. Verhalten der Steinböcke verändert sich durch Hitzestress:
Studie von Francesca Brivio, Marco Apollonio, Pia Anderwald et al., veröffentlicht im Journal der Royal Society of Biology am 17. Januar 2024
- Beobachtet wurden 47 Steinböcke in 2 Regionen der Alpen
- An heißen Tagen verlagerte sich die Aktivität der Tiere in Richtung der Nachtstunden
- Die Nahrungssuche fand erst später statt
- Dieses Verhalten zeigten die Tiere auch in Wolfsregionen.
- Die Zeit der späten Nahrungssuche ist identisch mit der Zeit, in der auch Wölfe nach Beute suchen
- Die Gefahr, zur Beute zu werden, steigt
In der Dämmerung und den Nachtstunden können die Steinböcke viel schlechter navigieren als während des Tages. - Die Gefahr von Abstürzen ist erhöht.
- Die Nahrung wird in der Dunkelheit schlechter gefunden
3. Veränderungen des Klimas in den Alpen und Auswirkungen auf Huftiere:
Link zur Studie: https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rspb.2023.1587
Von den Veränderungen des Klimas in den Alpen sind auch weitere Huftiere wie Gämsen betroffen.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass nach den bereits stattgefundenen fünf Artensterben auf der Erde das sechste Artensterben durch den Klimawandel eingeleitet wurde.
Nur Tierarten mit einer kurzen Reproduktionszeit und einem großen Genpool wie zum Beispiel Borkenkäfer zählen zu den Gewinnern des Klimawandels.
Das Kippen des Systems betrifft nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch den Menschen, der die derzeit dominierende Art auf der Erde ist. Eine Verlangsamung der Temperaturveränderungen liegt auch im Interesse der Menschheit.
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