9 Dinge, die Sie über Igel wissen sollten [04|23]

• Igel beenden im März und April abhängig von den Außentemperaturen ihren Winterschlaf
• Männchen wachen einige Wochen früher auf als Weibchen
• Das Aufwachen verbraucht viel Energie
• Das Körpergewicht ist um 30%  geringer als zu Beginn des Winterschlafs
• Das Stachelkleid schlottert aufgrund der Abmagerung an den Körperseiten des Igels
• Igel sollten nicht plötzlich aufgeweckt werden, da der Stress lebensbedrohlich sein kann
• Vorsicht bei Gartenarbeiten: in Laubhaufen, Totholz oder Komposthaufen können noch Igel schlafen

Steigen die Temperaturen auf über 10° Celsius, beginnen die ersten Igel aus ihrem Winterschlaf zu erwachen. Das während des Schlafes verbrauchte Fett muss möglichst schnell wieder über die Aufnahme von Nahrung ergänzt werden. Zusätzlich zu dem Futter benötigen die Tiere auch dringend frisches Wasser.

1. Das Aufwachen dauert mehrere Stunden
2. Igel verbrauchen beim Aufwachen viel Energie, die aus dem im Schulterbereich eingelagerten braunen Fett gewonnen wird
   Herz- und Atemfrequenz sind stark erhöht
3. Die Durchblutung des Körpers steigt auf das Fünffache an
4. Die Muskeln zittern
5. Ein starkes Zittern der Beine ist zu beobachten
6. Nach dem Aufwachen begibt sich der Igel sofort auf die Suche nach Nahrung und Wasser
7. Schlafnester werden noch bis in den Mai hinein von den Igeln genützt.

• Regenwürmer
• Käfer
• Spinnen
• Schnecken
• Raupen
• Kleine Insekten
• Eier

Ist im Frühling noch kein ausreichendes Nahrungsangebot vorhanden, benötigen die Igel Hilfe.

• Faschiertes
• Gekochte Eier
• Gekochtes Geflügelfleisch
• Getrocknete Garnelen
• Mehlwürmer
• Futter für Jungkatzen, das einen hohen Anteil an Eiweiß enthält

Wichtig: viele im Handel erhältliche Fertigfutter für Igel enthalten einen hohen Anteil an Kohlenhydraten. Diese können von dem kurzen Darm des Igels nicht verdaut werden.

Das Futter sollte immer sicher in einem Igelhaus angeboten werden, damit die Stacheltiere ungestört fressen können. Igelhäuser, die durch Klappen oder mehrere Räume gesichert sind, sind für Katzen, Marder und Füchse unerreichbar. Futterneid und Futterkonkurrenz werden vermieden.

• Milch und Milchprodukte: führen aufgrund der Laktoseintoleranz zu schweren Durchfällen und zum Tod der durch den Winterschlaf geschwächten Tiere
• Getreide
• Obst
• Gemüse
• Rosinen
• Nüsse
• Babybrei
• Küchenabfälle
• Speisereste

1. Birnenförmige Körperform
2. Deutliche Delle hinter dem Kopf
3. Die Augen sind eingefallen
4. Der Igel ist während des Tages sichtbar auf Futtersuche

• Kontaktieren Sie die Igelnothilfe oder ihre Tierärzt*in
• Stellen Sie frisches Wasser,
  Gekochtes Ei oder
  Hackfleisch zur Verfügung
• Sitzt ein Igel regungslos auf derStraße, benötigt er Hilfe beim Überqueren. Tragen Sie den Igel in Laufrichtung über die Straße.
• Schützen Sie Ihre Hände mit Handschuhen oder nutzen Sie ein Handtuch.
• Immer in 2 bis 3 Meter Entfernung zum Straßenrand absetzen

WICHTIG: geschwächte oder kranke Igel dürfen nicht sofort vorsorglich mit Flohpuder, Ivomectin oder anderen Mitteln gegen Parasiten behandelt werden. Die Medikamente können den Tod des Igels verursachen!

Eine Behandlung mit Antibiotika sollte im Krankheitsfall nur durch eine fachkundige Tierärztin oder einen  Tierarzt, mit Erfahrung in der Behandlung von Igeln, durchgeführt werden.

• Igelhaus als Schlafplatz, leicht erhöht unter Sträuchern aufstellen
• Geschützte Futter- und Wasserstelle
• Unterschlupf: Laub, Totholz, Komposthaufen
• Schächte abdecken
• Naturnaher Garten mit Blumen, die Insekten als Nahrung dienen

ACHTUNG: Kein Schneckenkorn einsetzen

1. Vor dem Einsatz von Mährobotern immer den Garten absuchen
2. Mähroboter NICHT unbeaufsichtigt einsetzen
3. Schächte abdecken
4. Swimmingpool: immer mit Ausstiegshilfen wie Brettern, geknoteten Nylonschnüren austatten
5. Teiche mit steilen und rutschigen Kanten mit Ausstiegshilfen austatten
6. Kein Schneckenkorn oder Rattengift im Garten ausstreuen

9.1 Österreich:

www.igelhilfe.net
www.igel-hilfe.at
www.naturschutzbund.at

9.2 Deutschland:

www.pro-igel.de
www.haus-und-wildtierhilfe.de

9.3 Schweiz:

www.igelzentrum.ch
www.pro-igel.ch

Adressen und Kontaktdaten für Ihre Region erhalten Sie bei Tierärzt*innen und fachkundigen Beratungsstellen.

WICHTIG: Igel reagieren sehr empfindlich auf nicht tiergerechte Behandlungen und ungeeignetes Futter. Wenn Sie keine Erfahrung mit Igeln haben, sollten Sie immer sofort fachkundige Hilfe in Anspruch nehmen, um das Leben des Stacheltieres zu retten.