Hundefutter selber kochen: 5 Tipps der Petdoctors Expert:innen [03|22]

PetdoctorsWissen: DIY, Hundefutter, Futtermittelallergie, Inhaltsstoffe, Nährstoffe, Ernährungsberatung
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Essen, Futtermittelallergie, Inhaltsstoffe, Nährstoffe, Ernährungsberatung – News [09|03|22]

Tipp 1:  Vor- und Nachteile

4 Vorteile:

  1. Wissen über die Zutaten und Herkunft des Futters 
  2. Maßgescheiderte Bissen: größere Stücke zum Kauen im Futter verlängern die Futteraufnahme 
  3. Diät: Bei Vorerkrankungen wie Diabetes oder Nierenproblemen: Das empfohlene Spezialfutter schmeckt manchen Hunden nicht
  4. Allergie: Bei Hunden mit bekannten Futtermittelallergien bietet sich selber kochen an.

4 Nachteile:

  1. Zeitaufwand: Futter selber kochen ist mit viel Arbeit verbunden: Informationen sammeln, Einkauf, Lagerung und Zubereitung des Futters
  2. Zusammensetzung: Futter schwankt täglich in seiner Zusammensetzung
  3. Urlaub oder Krankenstand:  der Betreuer:in des Hundes fehlt das Wissen, kann nicht kochen 
  4. Maßschneidern: Benötigte Inhaltsmengen sind abhängig von Alter, Rasse, Gesundheitszustand sowie Aktivität des Tieres 

Fazit: Wer selbst für seinen Hund kocht, muss viel wissen, genau sein und hohen Zeitaufwand einplanen. 

2. Tipp: Was im Napf sein muss

  • Eiweiße: diverse Fleischsorten
  • Fette: tierische Fette vom Fleisch sowie Öle
  • Kohlenhydrate: Getreidebestandteile
  • Ballaststoffe: verschiedene Gemüsesorten
  • Vitamine: fett- sowie wasserlöslich
  • Mengen- und Spurenelemente: beispielsweise Eisen, Phosphor, Calcium
  • Essentielle Anteile an Aminosäuren und Fettsäuren: der Hund kann diese nicht selbst herstellen und muss sie mit der Nahrung aufnehmen

Fazit: Eine bedarfsdeckende Ration ist wichtig, damit der Körper alle nötigen Nährstoffe bekommt. Um dies zu garantieren, sollte bei einer Ernährungsberatung ein Futterplan, angepasst an das Alter, die Größe und die tägliche Bewegung, erstellt werden.

Tipp 3: Mögliche Zutaten

  • Fleischsorten: von Geflügel (Huhn, Ente, Gans Strauß), Rind, Schaf, Ziege, Wild bis Pferd
  • Innereien: Leber und Niere kann in kleinen Mengen und nicht öfter als einmal wöchentlich hinzugefüttert werden. Sie sind reich an Vitaminen und Spurenelementen.
  • Fisch: Lachs, Thunfisch oder Forelle eignen sich gut, jedoch müssen Gräten zuvor entfernt werden (Wir emfehlen in HInblick auf den Naturschutz Fische aus regionalen, heimischen Gewässern. Von gezüchteten Meeresfischen raten wir aus Gründen des Tierschutzes sowie dem Einsatz von Medikamenten ab.) 
  • Eier: enthalten gut verdauliches Protein
  • Milchprodukte: viele Hunde vertragen keine Laktose, daher eher zu Quark und Hüttenkäse greifen 
  • Kohlenhydrate: Gekochte Nudeln oder Reis, Haferflocken, geraspelte Karotten sowie gekochtes Gemüse 
  • Hülsenfrüchte: Gut weich gekochte und zerdrückte Hülsenfrüchte können auch beigemischt werden (Achtung: rohe Hülsenfrüchte enthalten natürliche Giftstoffe)

Da Hunde keine reinen Fleischfresser sind, können sie auch Getreide und Gemüse verarbeiten. Am besten verdaulich sind Obst und Gemüse in pürierter oder geraspelter Form. Meist werden noch Vitamine oder Nahrungsergänzungsmittel zugegeben. Daher ist es auch wichtig zu wissen, welchen individuellen Bedarf Ihr Hund hat. Fleisch und Fisch sollten gut gekocht oder gedünstet sein und nicht gebraten werden. 

Tipp 4: Worauf noch geachtet werden sollte

  • Eine Futterumstellung sollte immer langsam erfolgen. Das gibt dem Verdauungstrakt und der Darmflora die Möglichkeit sich anzupassen.
  • Nur frische Öle verwenden. Sie enthalten alle gesunden Inhaltsstoffe. KEINE ranzigen, minderwertigen Öle für den Hund!
  • Eine große Mahlzeit ist für Verdauung belastender als drei kleine
  • Einige Lebensmittel wie Knoblauch, Zwiebeln und Avocados gehören nicht ins Futter. Sie sind für Hunde giftig! [PetdoctorsFAQs: Gesundes & Ungesundes für Hunde]
  • Keine Essensreste füttern. Sie sind meist stark gesalzen und gewürzt.

Tipp 5: Häufige Fehlerquellen:

  1. Unpassende Mischung von Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten 
  2. Fehlen von essentiellen Fett- und Aminosäuren
  3. Falsches Calcium-Phosphor-Verhältnis 
  4. Mangel an Spurenelementen

Fazit:

Hundfutter selbst zuzubereiten klingt einfacher als es ist. Eine mangelhafte bzw. nicht ausreichende Versorgung mit lebenswichtigen Stoffen macht Ihren Hund auf Dauer krank. Eine individuelle Ernährungsberatung wird empfohlen, um einer mangelhaften Fütterung vorzubeugen.

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