Zystitis: Blasenentzündung beim Hund [07|22]

Zystitis, bakterielle Entzündung, Harnpressen, Infektion - Petdoctors [04|07|22]
(c) Photo: Emily Hopper auf Pixabay
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Zystitis, bakterielle Entzündung, Harnpressen, Infektion - News [04|07|22]

Bei der Blasenentzündung (Zystitis) handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhaut der Harnblase mit eventueller Beteiligung der Harnröhre. Aufgrund der anatomischen Bauweise sind weibliche Tiere häufiger betroffen als männliche.

1. Ursachen einer Blasenentzündung (Zystitis):

Die Zystitis kann entweder infektiöse oder nichtinfektiöse Ursachen haben. Der häufigste infektiöse Auslöser für eine Blasenentzündung sind Bakterien. Seltener kommen Pilze, Parasiten oder Viren vor. Zusätzlich gibt es noch nichtinfektiöse Ursachen. Die Auslöser können hierbei Blasensteine, Stress oder Fehlbildungen des Harntraktes sein.

2. Akute oder chronische Blasenentzündung:

  • Die akute Zystitis tritt plötzlich auf und wird meistens durch Bakterien verursacht.
  • Von chronischer Zystitis spricht man, wenn es in kurzen Intervallen immer wieder zu einer Blasenentzündung kommt. Hierbei werden zwei Formen unterscheiden: Bei der rezidiven Zystitis haben entweder Keime im Harntrakt überlebt oder es wurde das falsche Medikament verabreicht. Die zweite Variante ist die Reinfektion. Hierbei treten innerhalb eines Jahres Entzündungen auf, die allerdings immer von neuen Erregern ausgelöst werden. Davon sind vor allem Hunde mit schwachem Immunsystem betroffen.

3. Risikofaktoren für eine Blasenentzündung:

  • Bewegungsmangel und falsche Ernährung
  • Kälte und Nässe
  • Übergewicht
  • Schwaches Immunsystem
  • Unzureichende Wasseraufnahme
  • Mangelhafte Hygiene
  • Anatomische Probleme wie Fehlbildungen
  • Tumore
  • Stress

4. Symptome einer Blasenentzündung:

  • Vermehrtes Absetzen von Harn, aber in geringeren Mengen
  • Tröpfchenweiser Harnverlust
  • Blutiger Harn
  • Schmerzen und pressen beim Harnabsatz
  • Unsauberkeit, bei bereits stubenreinen Hunden
  • Veränderter Geruch des Harns
  • Teilnahmslosigkeit
  • Fieber

5. Diagnose durch die Tierärztin:in:

  • Gespräch mit dem Besitzer
  • Blutuntersuchung
  • Harnproben analysieren
  • Eventuell Röntgen und Ultraschall

6. Therapie:

Die Art der Therapie ist abhängig von der Ursache. Allerdings erfolgt immer eine zusätzliche Behandlung der Symptome, um Schmerzen zu lindern, bis die eigentliche Therapie anschlägt.

  • Die meisten Zystitiden von Bakterien ausgelöst. Diese werden mit Hilfe von einem Antibiotikum behandelt. Dabei ist es allerdings wichtig, dass vorab genau ermittelt wird, um welche Bakterien es sich handelt.
  • Sind Harnsteine der Auslöser für eine Blasenentzündung, ist eine operative Behandlung notwendig:
    1. Schmerztherapie
    2. Krampflösende Medikamente
    3. Antibiotika
    4. Infusionen

7. Unterstützung der Behandlung mit Hausmitteln:

ACHTUNG: Bei einer akuten Blasenentzündung reicht die Anwendung von Hausmitteln allein nicht aus. Die Unterstützung mit Hausmitteln sollte mit der Tierärzt:in besprochen werden:

  • Cranberrys/Cranberrysaft: Zugabe zum Futter oder zum Wasser, um das Wiederauftreten von Harnwegsinfektionen zu verringern
  • Blasentees wie Schachtelhalm- oder Brennnesseltee
  • D-Mannose: Zucker, an den sich die Bakterien binden und somit schneller aus dem Körper entfernt werden können

8. Unterstützung durch Homöopathie:

  • Apis D3: verringerter Harnabsatz, Schmerzen verstärken sich durch Wärme
  • Cantharis D4: krampfartige Schmerzen beim Harnabsatz, blutiger Harn
  • Dulcamara D12: häufiger Harnabsatz, Blasenentzündung ausgelöst durch feuchte Kälte
  • Lycopodium D6: stinkender Harn mit rötlichen Beimengungen, Blähungen
  • Nux vomica D12: hochgradiger Krampf des Schließmuskels, Beschwerden durch lokale Wärmebehandlung gelindert
  • Sepia D12: unwillkürlicher Harnverlust, milchiger Harn

9. Prognose:

Die Prognose bei einer Blasenentzündung ist gut und die Erkrankung lässt sich gut behandeln. Besteht der Verdacht einer Blasenentzündung sollte trotzdem umgehend eine Tierärzt*in aufgesucht werden, um ein Aufsteigen der Entzündung bis zur Niere zu verhindern!

10. Vier Tipps zur Vorbeugung:

  1. Immer für ausreichende Wasseraufnahme sorgen
  2. Die Möglichkeit regelmäßig Harn abzusetzen, damit sich Bakterien im Harn vermehren.
  3. In der kalten Jahreszeit darauf achten, dass ein empfindlicher Hund nicht zu lange mit nassem Fell auf einem kalten Boden sitzt.
  4. Darüber hinaus sollte auf ausreichende Bewegung und die richtige Ernährung geachtet werden.

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