Kottransplantation: wenn Medikamente, Prä- und Probiotika nicht wirken [03|22]

Durchfall, Mikrobiom, Kottransplantation, Probiotika, Prebiotika
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Durchfall, Mikrobiom, Kot- Stuhltransplantat, Probiotika, Präbiotika - Update [12|08|22]

1. Wann eine Kottransplantation durchgeführt wird:

  1. Starke Vermehrung von toxisch wirkenden Bakterien: Clostridium perfringens im Darm, welche die anderen Keime überwuchern.
  2. Chronischer Durchfall: die Darmschleimhaut ist durch die Entzündung bereits stark geschädigt. Es sind zu wenig gesunde Bakterien im Darm vorhanden.

Durch die Kot- oder Stuhltransplantation wird die Darmflora unterstützt. Die mit dem Kottransplantat in den Darm eingebrachten Bakterien können sich jedoch nicht dauerhaft ansiedeln. Die ursprüngliche Erkrankung kann mit einer Kottransplantation nicht geheilt werden. 

2. Welche Voraussetzungen die Spendertiere erfüllen müssen:

  1. Keine Medikamenteneinnahme
  2. Keine Probleme mit dem Verdauungstrakt
  3. Kein Untergewicht
  4. Kein Übergewicht
  5. Keine Verhaltensauffälligkeiten

Für das Stuhltransplantat wird der Kot, der frisch verarbeitet werden muss, gründlich untersucht. Welche Spende für das kranke Tier am besten geeignet ist, muss noch durch weitere Studien ermittelt werden.

3. Wie die Kottransplantation durchgeführt wird:

  1. Der frische oder eingefrorene Kot wird mit einer Kochsalzlösung gemischt und homogenisiert.
  2. Die Suspension wird auf Körpertemperatur erwärmt und in eine Spritze gefüllt.
  3. Über eine Sonde wird das Stuhltransplantat rektal in den Darm eingebracht.
  4. Da die Behandlung schmerzfrei verläuft, ist keine Narkose erforderlich.
  5. Nach der Behandlung sollte Stress vermieden werden.

4. Wird die Therapie in Zukunft häufiger durchgeführt?

Das Mikrobiom jedes Tieres hat eine individuelle Zusammensetzung. Derzeit liegen noch zu wenig Studien vor, die genaue Auskunft darüber geben können, wie die optimale Bakterienzusammensetzung im Stuhltransplantat sein sollte.

Befindet sich in dem Haushalt ein weiteres gesundes Tier, sollte dessen Kot für die Kottransplantation verwendet werden.

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