Warum werden kleine Hunde älter als große Hunde? [03|23]
Alterungsprozess, Lebensspanne, große Hunde, kleine Hunde, freie Sauerstoffradikale, Telomere - News [01|03|23]
- Große Hunde haben einen schneller voranschreitenden Altersprozess
- Freie Sauerstoffradikale werden als mögliche Ursache gesehen
- Schnelles Wachstum im Welpenalter führt zu einer verkürzten Lebenslänge
- Große Hunde haben einen etwas anderen Stoffwechsel als kleine Rassen
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Bei vielen Tieren leben große und starke Tiere länger als ihre kleineren Artgenossen. Eine Ausnahme dabei bilden Hunde. Während kleine Rassen, wie der Beagle bis zu 15 Jahre alt werden kann, beträgt die Lebenspanne von einer Dogge nur zwischen 8 und 10 Jahren. Forscher widmen sich schon länger der Frage, warum das so ist. Allerdings gibt es bis heute keine klare Erklärung dafür.
1. Große Hunde altern schneller:
Ein Ansatz zur Erklärung der Frage ist, dass ab dem Einsatz des Alterungsprozesses bei großen Rassen die Alterung schneller voranschreitet als bei kleineren.
Im Zusammenhang steht dies mit folgenden Dingen:
- Erhöhte oxidative Schädigung
- Größerer Alterungsprozess der Zellen
- Verkürzungen von Telomeren
- Schnelles Wachstum im Welpenalter führt zu erhöhtem Risiko von Erkrankungen im späteren Leben.
1.1 Oxidative Schädigung im Wachstum:
- Damit ein Organismus wachsen kann, brauchen die Zellen Energie
- Bei der Erzeugung der benötigten Energie sind freie Sauerstoffradikale Nebenprodukte
- Die freien Sauerstoffradikalen schädigen die Zellmembran und fördern im weiteren Sinne die Bildung von Krankheiten.
- Der Körper wirkt mit der Bildung von Antioxidantien einer weiteren Schädigung entgegen, indem diese die freien Sauerstoffradikale neutralisieren.
- Je mehr Energie vom Körper produziert wird, desto mehr Sauerstoffradikale werden frei und es werden somit mehr Antioxidantien benötigt.
- In einer Studie wurde herausgefunden, dass Welpen von großen Rassen mehr freie Radikale haben als die kleinerer Arten.
- Im Vergleich dazu ist die Anzahl von freien Radikalenbei bei ausgewachsenen Hunden in beiden Gruppen gleich.
- Das lässt auf eine Langzeitfolge im Alterungsprozess durch Sauerstoffradikale schließen.
- Die verkürzte Lebensdauer von großen Rassen resultiert wahrscheinlich aus dem erhöhten Energieverbrauch für schnellers Wachstum im Welpenalter.
1.2 Verkürzungen von Telomeren:
- Telomere sind Schutzkappen der Chromosomen, also von Zellen, die die Gene beinhalten.
- Die Aufgabe der Telomere ist es eine ungestörte Zellteilung zu ermöglichen, welche für die Erneuerung von Geweben und ähnlichem wichtig ist.
- Bei jeder Teilung verkürzen sich die Telomere.
- Das führt nach einiger Zeit dazu, dass sie für eine weitere Teilung zu kurz sind und somit unbrauchbar werden.
- Bei großen Rassen kommt es schneller zu solchen Verkürzungen, da mehr Zellteilungen benötigt werden, um so groß zu werden.
- Das Problem dabei ist, dass je mehr Telomere nicht mehr funktionsfähig sind, desto höher ist der Funktionsverlust von wichtigen Strukturen im Körper.
2. Unterschiedlicher Stoffwechsel als mögliche Ursache:
Manche Studien sehen den Grund für die verkürzte Lebensdauer von großen Hunden im unterschiedlichen Stoffwechsel der Tiere. Als beispielhafte Variationen werden folgende Dinge beschrieben:
- Zum einen zeigt sich eine Abnahme von Pyruvatkinase bei größeren, alten Hunden, welche auf einen Defekt bei der Glykolyse hinweisen. Die Pyruvatkinase ist ein Enzym, welches bei der Energiegewinnung, sprich der Glykolyse, eine wichtige Rolle spielt
- Ein weiterer Unterschied zwischen großen und kleinen Hunden ist die altersabhängige Zunahme von Coenzym A bei kleinen Rassen. Dies könnte auf einen Defekt der Coenzym A Biosynthese bei großen Hunden hineweisen. Coenzym A spielt eine Schlüsselrolle im Stoffwechsel der Zelle und folglich auch beim Altern.
- Darüber hinaus wurde bei kleineren alten Hunden eine höhere Menge an Carnitin gefunden als bei großen, alten Rassen. Diese Aminosäure ist für den Körper für die Energiegewinnung notwendig. Somit kann es bei großen Hunden zu einer erschwerten Fettverbrennung führen und einen negativen Einfluss auf den Alterungsprozess haben.
3. Studien & Links:
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