Hunde sind intelligent, aber können sie auch abstrakt denken? [08|21]

Hund, Verhalten, Intelligenz, Abstraktes Denken, Problemlösung
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Verhalten, Intelligenz, Abstraktes Denken, Problemlösung - News [26|08|21]

  • Hunde sind intelligente Tiere.
  • Sie können bis zu 270 Worte zuordnen und verstehen.
  • Ihr Denkvermögen entspricht dem eines Kleinkindes 
  • Im Zusammenleben mit Menschen haben sie gelernt, deren Mimik und Gesten perfekt zu deuten.
  • Sie sind fähig Täuschungsmanöver auszuführen und selbständig Probleme zu lösen

Das kognitive Niveau unserer Vierbeiner ist relativ hoch. Wissenschaftler*innen wollten wissen, ob sich  unsere Hunde nur auf die Mimik und das Verhalten von Menschen einstellen, oder die Vierbeiner in der Lage abstrakt zu denken.

1. Was man unter abstraktem Denken versteht: 

  • Abstraktes Denken ist eine Vereinfachung von Denkprozessen.
  • Dafür werden Einzelheiten weggelassen oder es wird verallgemeinert.
  • Eine  Information wird bei einem abstrakten Denkprozess auf ihren wesentlichen Inhalt reduziert.
  • Eine Verarbeitung ist so leichter möglich.

Abstraktes Denken spielt eine wichtige Rolle bei dem Suchen nach Problemlösungen.

Es werden drei Stufen von abstraktem Denken unterschieden:

  1. Mittlere Grundstufe
  2. Abstrakter Oberbegriff
  3. Konkrete Stufe

2. Ein Beispiel für abstraktes Denken ist: Der Ball ist ein Spielzeug. Es ist mein Ball:

Der Hund erkennt seinen Ball und verteidigt die Ressource gegenüber Artgenossen. Er ist allerdings nicht in der Lage, während des Denkens dem Ball den Begriff Spielzeug zuzuordnen. Diese Fähigkeit, alle Stufen des abstrakten Denkens ablaufen zu lassen, ist auch bei Kleinkindern nicht vorhanden. Sie müssen erst durch Verknüpfungen von Neuronen im Gehirn erlangt werden.

3. Hunde können abstrakt denken:

Hunde sind in der Lage, durchschnittlich bis zu 270 Wörter zu unterscheiden und zu verstehen. Sie besitzen die Fähigkeit Mimik und Gesten von Menschen perfekt zu deuten.

Ihr Hund hat zum Beispiel gelernt, was ihm erlaubt oder verboten ist. Sie kommen nach Hause und er hat etwas Verbotenes getan. Ihr Hund erinnert sich an das Verbot Ihrerseits und wirkt schuldbewusst.

Die Regeln, die Sie aufgestellt haben, sind demnach fest im Gehirn Ihres Hundes verankert. Der Vierbeiner rechnet mit einer Reaktion Ihrerseits, auf sein nicht erwünschtes Verhalten. Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass es einem Hund möglich ist, in sozialen Zusammenhängen zu denken und seine Umgebung zu begreifen. Das ist ein Beweis für abstraktes Denken von Hunden.

  1. Hunde sind nicht nur in der Lage, verschiedene Wörter zu verstehen.
  2. Sie können diese auch in vorher von ihnen selbst festgesetzten Kategorien, einordnen.
  3. Unsere Vierbeiner besitzen im Rahmen ihres Sprachverständnisses also eindeutig auch Ansätze von abstraktem Denken.
  4. Die Fähigkeit des abstrakten Denkens ist bei ihnen geringer ausgeprägt als bei einem erwachsenen Menschen.
  5. Das Niveau der abstrakten Denkprozesse unserer Hunde entspricht ungefähr jenem eines Kindes im Alter von zwei Jahren.

4. Wofür brauchen unsere Hunde abstraktes Denken? 

  • Abstraktes Denken ist für das Überleben unserer Hunde wichtig.
  • Ohne abstraktes Denken wäre es dem Hund unmöglich, Täuschungsmanöver auszuführen oder Probleme zu lösen.

5. Wie gut sind Hunde im abstrakten Denken?  

Ein Hund lebt vor allem in der Gegenwart. Er ist durchaus in der Lage, sich an die Vergangenheit zu erinnern und aus den Erlebnissen Lehren zu ziehen. Eine genaue strategische Planung seines Lebens in der Zukunft ist ihm allerdings nicht möglich.

Hunde entscheiden immer ehrlich nach der jeweiligen Situation. Sie stellen aber sehr wohl eine Kosten-Nutzen-Rechnung auf. Ein Zeichen für ein rudimentäres abstraktes Denken.

ACHTUNG bei schon länger zurück liegenden Handlungen: Liegt eine Handlung schon länger zurück, kann der Hund die Belohnung oder die Strafe nicht mehr mit den zurückliegenden Geschehnissen verbinden. Ihr Hund erinnert sich zwar an die Vergangenheit, aber empfindet und versteht die Strafe oder das Lob nicht im Zusammenhang mit der zurückliegenden Handlung. Er kann beides nicht mehr verknüpfen. Er kann keine logische Verbindung herstellen. Strafe die zu spät erfolgt bzw. erst später ihre Wirkung entfaltet, ist Hunden völlig unverständlich. Es tritt daher auch kein Lerneffekt ein.

6. Dieses Wissen ist wichtig, um das Lernvehalten Ihres Hundes besser zu verstehen: 

Besonders deutlich wird dieser Umstand beim Lernverhalten und der positiven Verstärkung. Eine Belohnung muss innerhalb einer kurzen Zeitspanne von zwei Sekunden erfolgen. Liegt ein zu langer Zeitraum zwischen Handlung und Belohnung, bleibt die Verknüpfung im Gehirn aus.Ihr Hund freut sich zwar über das leckerli, er kann jedoch keine Verbindung zu seinem Verhalten "in der Vergangeneheit" herstellen. Darum ist das richtige Timing bei der Hundeerziehung auch besonders wichtig.  

7. Fazit:

Hunde können abstrakt denken. Ihr Vermögen abstrakt zu denken ist allerdings nur in den Grundzügen vorhanden. Ein abstraktes Denken in mehreren Stufen ist für einen Hund unmöglich.

Trotzdem können wir sicher sein: Egal wie, unsere Hunde verstehen uns perfekt.

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