Japanische Studie: Können Hunde vor Freude weinen? [08|22]
Verhalten, Studie, Japan, Hormone, Oxytocin, Emotionen, Weinen, Tränen, Takefumi Kikusui, Azabu-Universität - News [23|08|22]
- Studie des Veterinärmediziners Takefumi Kikusui von der Azabu-Universität in Japan
- Szenario: Hunde sehen nach kurzer Trennung ihre Besitzer :innen wider.
- Gemessen wurde mit dem Schirmer Tränentest vor und nach dem Treffen.
- Wiedersehen löste eine verstärkte Produktion von Oxytocin aus
- Die Menge an abgesonderter Tränenflüssigkeit stieg signifikant an
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Es ist die erste Studie bei Hunden, die nachweist, dass positive Emotionen nicht nur bei Menschen eine Tränenproduktion auslösen können.
1. Oxytocin bringt Hunde zum Weinen:
- Das Hormon Oxytocin wird im Hypothalamus gebildet
- Der Hypothalamus ist ein Steuerungszentrum im Gehirn und besteht aus Ansammlungen von Nervenzellen.
- Die Steuerungszentrale ist zum Beispiel auch für den Schlafrhythmus oder Hunger und Durst Gefühl verantwortlich
- Oxytocin wird auch als Bindungshormon bezeichnet. Es regt z.B. auch die Milchproduktion bei Muttertieren an.
- Die Studie konnte zum ersten Mal nachweisen, dass positive Emotionen auch bei Hunden eine Tränenproduktion auslösen können.
Über das Entstehen und Funktion von Oxytocin im Körper:
- Das Hormon besteht aus neun Aminosäuren
- Es wird im Hypothalamus bei sozialen Interaktionen und Berührungen gebildet
- Regulierung des Blutdrucks
- Regulierung des Cortisolspiegels durch Reduktion der Ausschüttung von Cortisol
- Verringerung von Stress
- Aktivierung des Belohnungssystems
- Einsetzen der Wehen
- Einschuss von Milch
- Stärkt die Empfänglichkeit für soziale Signale und Interaktionen
- Erhöhung der Produktion von Tränenflüssigkeit
2. Bedeutung der Mimik in der Kommunikation zwischen Mensch & Hund:
Hunde verfügen über ähnliche kognitive und soziale Fähigkeiten wie Menschen:
- Durch Augenkontakt lösen Hunde bei Menschen ein fürsorgliches Verhalten aus.
- Hunde besitzen Muskeln, mit denen sie bewusst die inneren Augenbrauen anheben können. Bei Menschen löst dieser Gesichtsausdruck den Wunsch aus, sich um den Hund zu kümmern.
- Zu der nonverbalen Kommunikation gehört auch die Produktion von Tränenflüssigkeit
- Ähnlich wie Kinder können auch Hunde durch die Absonderung von Tränenflüssigkeit bei Menschen ein Hilfsverhalten hervorrufen.
3. Studie des Veterinärmediziners Takefumi Kikusui von der Azabu-Universität:
3.1 Zum Studiendesign:
- Bei der Studie wurden Hunde nach einer kurzen Trennung wieder mit dem Besitzer zusammengeführt.
- Mit dem Schirmer Tränentest wurde die Menge an Tränenflüssigkeit vor und nach dem Treffen gemessen.
3.2 Zur Wirkung von Oxytocin:
- Bei der Untersuchung der Wirkung von Oxytocin auf den Hund konnte bestätigt werden, dass nach einer Verabreichung des Hormons die Menge der produzierten Tränenflüssigkeit deutlich anstieg.
- In den Tränendrüsen befinden sich Oxytocin-Rezeptoren, an denen das Hormon andocken und so die Produktion der Tränenflüssigkeit anregen kann.
3.3 Ergebnisse:
- Das Treffen löste eine verstärkte Produktion von Oxytocin aus
- Die Menge an abgesonderter Tränenflüssigkeit stieg signifikant an
- Bei einem Treffen mit bekannten anderen Personen war die Menge an Tränenflüssigkeit nicht erhöht.
- Durch positive Emotionen konnte eine erhöhte Tränenproduktion ausgelöst werden.
- Durch die Tränen wird die soziale Bindung zwischen Mensch und Hund verstärkt.
Welchen Vorteil haben Hunde von feuchten Augen?
Durch „Tränen in den Augen“ wird bei Menschen instinktiv ein Reflex ausgelöst, sich um das weinende Lebewesen zu kümmern. Die Hunde erhalten so eine bessere Versorgung, mehr Zuwendung und Ressourcen und damit bessere Überlebenschancen.
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