Ob Rechts- oder Linkswedeln ist eine Frage der Stimmung [02|22]

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(c) Photo: Antonios Ntoumas auf Pixabay
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Hundesprache, Wedeln, Schwanz, Rute, Stimmung, Studie, Universität Triest, Universität Trento - News [16|02|22]

1. Welche Gefühle werden mit dem Schwanz ausgedrückt?

  • Angst: der Schwanz ist zwischen den Beinen eingezogen und liegt eng am Körper an
  • Erregung, erhöhte Aufmerksamkeit: Wedeln 
  • Alarmbereitschaft: waagrechte, starre Haltung
  • Selbstsicherheit, Imponiergehabe: die Rute ist hoch erhoben und verlängert den Rücken
  • Entspannte Gelassenheit: der Schwanz hängt völlig entspannt 

Die Haltung der Rute sollte immer im Zusammenhang mit der Körperhaltung und der jeweiligen Situation interpretiert werden. Denn nicht immer ist die Rutenhaltung so eindeutig, wie oben beschrieben. 

2. Studie der Universität Triest zur Bedeutung der Schwanzbewegung:

  • An der Studie haben 30 Hunde mit verschiedenen Rassen teilgenommen.
  • Die Hunde begegneten nacheinander ihren Besitzer:innen, einer Katze, einem fremden Menschen und einem belgischen Schäferhund, der bedrohlich wirkte.
  • Die Schwanzbewegungen der Hunde wurden während des Experiments aufgezeichnet und anschließend ausgewertet. 
  • Verspürte der Hund den Drang, sich zu nähern, bewegte er seine Rute nach rechts. Fühlte sich der Vierbeiner nicht wohl, wurde die Rute nach links bewegt.

3. Was löst links oder rechts Schwanzwedeln aus?

Ebenso wie Menschen besitzen auch Hunde eine Vorliebe für rechts oder links. Es gibt Rechtspföter und Linkspföter.

Bei den Bewegungen des Schwanzes ist aber auch noch eine emotionale Komponente beteiligt:

  1. Bei aktiver linker Gehirnhälfte ist das Wedeln nach rechts gerichtet. Damit werden positive Gefühle ausgedrückt.
  2. Verspürt der Hund Angst oder eine Bedrohung, ist die rechte Gehirnhälfte aktiver. Das Wedeln erfolgt nach links.

4. Studie der Universität Trento: wie Hunde auf Wedeln reagieren:

In einer Studie der Universität Trento wurden die Reaktionen von 43 Hunden auf das Schwanzwedeln untersucht. Dabei konnten die Vierbeiner Videos und Silhouetten von Hunden beobachten, die in die verschiedenen Richtungen wedelten. Acht Hunde sahen einen echten Hund, 35 einen digitalisierten Hund.

Die Ergebnisse:

  1. Wedelte der Hund nach rechts, blieben die Versuchshunde ruhig und gelassen.
  2. Wedelte der Hund nach links, wurden die Tiere unruhig. Ihr Puls erhöhte sich auf den doppelten Ruhewert.
  3. Fehlende Bewegungen des Schwanzes lösten eine leichte Erhöhung des Pulses aus. Ein ruhiger Schwanz bedeutet also nicht unbedingt Entspannung und Ruhe, sondern kann ebenso Anspannung signalisieren.

Es gab bei der Studie keine Unterschiede, ob die Hunde mit einem echten Artgenossen oder einen digitalisierten Hund konfrontiert wurden.

Durch das unterschiedliche Wedeln wird die Aktivierung der rechten oder linken Gehirnhälfte angezeigt. Die Ergebnisse der Studie können vielleicht dazu genutzt werden, die Stimmung der Hunde besser einzuschätzen.

Nature, Onlinedienst Originalarbeit: Angelo Quaranta (Universität Bari) et al.: Current Biology, Bd. 17, S. R199 ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel

Hier geht es zur Studie
Current Biology: "Seeing Left- or Right-Asymmetric Tail Wagging Produces Different Emotional Responses in Dogs"
 

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