Tatsache oder Irrtum: sind Katzen ein Einzelgänger? [07|24]

Verhalten, Katze, Einzelgänger, Rudeltier, Vergesellschaftung, Kommunikation, Körpersprache, Lautsprache, Duftsprache - Petdoctors.at [07|07|24]
(c) Photo: Artur Pawlak auf Pixabay
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Verhalten, Katze, Einzelgänger, Rudeltier, Vergesellschaftung, Kommunikation, Körpersprache, Lautsprache, Duftsprache - News [07|07|24]

Immer wieder ist zu hören: eine Katze ist ein Einzelgänger, deshalb ist es in Ordnung, die Stubentiger in der Wohnung alleine zu halten. Doch entspricht diese Aussage wirklich den Tatsachen, oder handelt es sich um ein hartnäckiges Gerücht, das vor vielen Jahren in die Welt gesetzt wurde?

1. Unterschied zwischen Einzelgänger und Rudeltier:

Einzelgänger leben alleine und suchen nur in der Paarungszeit den Kontakt zu Artgenossen. Die Aufzucht der Jungtiere erfolgt meistens nur durch einen Elternteil.

Rudeltiere besitzen ein stark ausgeprägtes Sozialverhalten. Sie leben in Kolonien und suchen in der Gruppe Geborgenheit und Schutz. An der Aufzucht der Jungtiere können mehrere erwachsene Tiere beteiligt sein.

2. Katzen sind Rudeltiere und Einzeljäger:

  • Katzen leben gemeinsam in großen Gruppen
  • Sie schließen Freundschaften, kuscheln und spielen
  • Die soziale Interaktion ist stark ausgeprägt
  • Katzen besitzen eine vielfältige Sprache (Körpersprache, Lautsprache, Duftsprache)
  • Katzen sind Einzeljäger.
  • Ohne Katzengesellschaft fühlen sich Katzen in der Wohnung einsam und gelangweilt. Depressionen sind die Folge.

3. Die negativen Folgen von Einzelhaltung:

  1. Katzen können in Einzelhaltung einen wichtigen Teil ihres Sozialverhaltens nicht ausleben
  2. Die Grundbedürfnisse der Katze werden in Einzelhaltung nicht erfüllt
  3. Die Katze ist einsam
  4. Die Katze entwickelt Depressionen
  5. Chronischer Stress kann entstehen
  6. Die Katze sucht nach Ersatzbeschäftigungen und zerstört die Wohnung
  7. Unsauberkeit tritt auf
  8. Keine durchgehende Nachtruhe

4. Katzen sind KEINE Einzelgänger:

  • Werden Katzen vom Welpenalter an allein gehalten, verkümmert ihr Sozialverhalten.
  • Im hohen Alter ist eine Vergesellschaftung mit anderen Katzen fast nicht mehr möglich.
  • Ist die Katze erst drei bis vier Jahre alt, besteht noch eine gute Chance, sie an eine zweite Katze zu gewöhnen oder sie in eine Katzengruppe zu integrieren.

Die Ausnahme von der Regel: Freigänger können auch als Einzeltiere gehalten werden, da sie auf den Spaziergängen ausreichend Kontakt mit Artgenossen haben. Freundschaften werden außerhalb der eigenen vier Wände geschlossen.

5. Worauf bei einer Zusammengewöhnung geachtet werden sollte:

  1. Ähnliches Alter
  2. Ähnlicher Charakter
  3. Katzen und Kater spielen unterschiedlich

Immer zu beachten:

  • Langsame Eingewöhnungs-Phase mit genügend Rückzugsmöglichkeiten anbieten
  • Genügend Zeit geben, sich aneinander zu gewöhnen
  • Bei Problemen sich von einer*m Katzen-Coach beraten lassen
  • Bei der Aufnahme von Kitten sollten diese immer zu zweit adoptiert werden.
  • Die Trennung von der Mutter und der gewohnten Umgebung verläuft dann weniger traumatisch.
  • Sind Katzen bereits seit dem Welpenalter miteinander vertraut, bleibt die Freundschaft meistens das ganze Leben über bestehen.

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