XXL Tierliebe: Meerschweinchen und Kaninchen zu Tode gekuschelt? [02|23]
Verhalten, Krankheit, Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas, Fluchttiere, Panik, Herzstillstand, Herpesviren, vergrößerte Nebennieren - Update [06|02|23]
- Manchmal kann Kuscheln für Tiere auch tödlich enden
- Vor allem Fluchttiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas sind gefährdet
- Hochheben stresst sie. Vor lauter Angst verfallen die meisten in Körperstarre.
- Extreme Panikreaktionen können zum Herzstillstand führen.
- Durch eine ständige Ausschüttung von Stresshormonen vergrößern sich die Nebennieren.
- Stress schwächt das Immunsystem und die Tiere sind anfälliger für Krankheiten.
- Eine weitere Gefahr: Herpes simplex, der Erreger der Fierblase, kann tödliche Gefahr für Kaninchen und Chinchillas sein
- Petdoctors MehrWissen: [Richtig oder Falsch? "Mein Meerschweinchen möchte Gassi gehen"] [Die Gedankenwelt der Haus- und Wildkaninchen] [8 Ursachen warum sich Kaninchen ihr Fell in Büscheln ausreissen.]
Haustiere werden oft vermenschlicht. Das natürliche, tiergerechte Leben bleibt dabei auf der Strecke. Menschen wünschen sich Nähe. Sie schließen daraus, dass ihre Haustiere diesen Wunsch teilen und auch kuscheln möchten:
- Wussten Sie? AUCH Hunde es hassen es umarmt zu werden. Meistens erlauben sie die Umarmung, aber es stresst sie.
- Noch schlimmer ist es für Meerschweinchen, Kaninchen & Co, wenn sie fest gehalten und hoch gehoben werden. Sie sind Fluchttiere und haben große Angst den Boden unter den Füßen zu verlieren.
1. Stress macht krank:
Kaninchen, Chinchillas und Meerschweinchen sind Fluchttiere und möchten IMMER auf dem Boden bleiben. Es stresst sie, wenn sie hochgehoben, um gestreichelt zu werden:
- Aus Angst tritt Körperstarre ein. Das ist ein Alarmzeichen und Stress pur
- Das Tier stellt sich tot und lässt das Streicheln über sich ergehen
- Durch die ständige Ausschüttung von Stresshormonen vergrößern sich die Nebennieren
- Das Immunsystem wird geschwächt und die Tiere sind anfälliger für Krankheiten.
Manchmal kann das Kuscheln für das viel geliebte Kaninchen sogar tödlich enden.
2. Ein Kuss kann tödlich sein:
Gefährlich ist nicht nur der Dauerstress, der das Immunsystem von Kaninchen und Chinchillas schädigt. Eine noch viel größere Gefahr stellt Herpes simplex für sie dar.
Herpes simplex, Lippenherpes, tritt bei einigen Menschen immer wieder auf. Die Blasen sind unangenehm, aber für Menschen relativ harmlos. Sie heilen ohne Probleme ab. Für Kaninchen oder Chinchillas sieht die Situation anders aus.
- Herpes simplex ist ansteckend und kann sehr leicht durch einen Kuss oder intensive Nähe von den Menschen auf Kaninchen übertragen werden.
- Der Virus breitet sich nach der Ansteckung schnell im gesamten Körper des Kaninchens aus.
- Ihr Immunsystem nicht in der Lage mit dem Erreger fertig zu werden.
- Die Tiere sterben schnell.
3. Symptome der Virus-Erkrankung:
- Gehirnhautentzündung
- Bewegungsstörungen
- Lähmungen
- Atemprobleme
- Schiefhalten des Kopfes
- Unkoordinierte Augenbewegungen
- Inappetenz
- Nach einigen Stunden bis Tagen tritt der Tod ein
Nicht jede Schiefhaltung des Kopfes wird durch eine Infektion mit Enzephalitozoon cuniculi verursacht. Lassen Sie Ihr Kaninchen im Verdachtsfall immer sofort von einem Tierarzt untersuchen.
Eine Behandlung der Infektion mit Herpes simplex ist aber nicht möglich, da die Infektion schnell tödlich verläuft.
4. Vorsichtmaßnahmen, wenn Sie an Herpes simplex erkrankt sind:
- Reinigen Sie vor der Fütterung oder vor einem Kontakt mit Ihrem Kaninchen immer gründlich Ihre Hände
- Tragen Sie beim Reinigen des Käfigs Einmalhandschuhe
- Vermeiden Sie den engen Kontakt mit dem Kaninchen
- Küssen Sie das Kaninchen nicht, damit Sie den Erreger nicht übertragen
- Streicheln Sie das Kaninchen nicht
- Tragen Sie während der Fütterung und der Reinigung des Käfigs einen Mundschutz, um eine Übertragung des Virus zu vermeiden.
5. Meerschweinchen, Kaninchen und Chinchillas sind anspruchsvoll in der Haltung:
- Auch wenn Kaninchen und Meerschweinchen noch so süß und klein sind, sie sind sehr betreuungsintensiv.
- Sie dürfen nach dem Tierschutzgesetz auch nicht alleine gehalten werden.
- Eine reine Käfighaltung ist für die bewegungsfreudigen Vierbeiner ungeeignet. Sie brauchen viel Freilauf.
- Sie haben ein sehr empfindliches Verdauungssystem und sind alles andere als unproblematische Zeitgenossen.
- Sie benötigen viel Zeit für Pflege und Haltung.
- Auch sie müssen regelmäßig zur Tierärzt*in. Das kostet Zeit und verursacht Kosten.
- Bedenken Sie auch, dass sie eine verantwortungsvolle Urlaubsbetreung brauchen, wenn sie wegfahren.
6. Mehr zur artgerechten Haltung von Meerschweinchen, Kaninchen und Hamstern:
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Das 1. Mal Meerschweinchen
- Meerschweinchen sind Gruppentiere. Sie möchten unter sich bleiben.
- Meerschweinchen brauchen große Bodengehege und einen täglichen Freilauf
- Sie sind reine Pflanzenfresser und haben eine empfindliche Verdauung
- Sie sind Fluchttiere mit einem sehr feinen Gehör und empfindlichem Geruchssinn
- Sie sind keine Kuscheltiere und für Kinder ungeeignet
(c) Photo: violetta auf Pixabay
Ein Kaninchen zieht ein
- Kaninchen haben eine Lebenserwartung von ca. 10 Jahren
- Kaninchen sind sehr gesellig. Sie brauchen mindestens einen Artgenossen, um glücklich zu sein
- Ein Gehege zu Hause muss für zwei Tiere mindestens eine Fläche von 4m² haben.
- Kaninchen wollen herumhoppeln, graben und sich verstecken
- Kaninchen und Meerschweinchen sind keine Freunde
(c) Photo: Alexas_Fotos auf Pixabay
Haltung von Stachelmäusen
- Stachelmäuse sind sehr agil und anspruchsvoll in der Haltung.
- Zahm werden sie nicht, zum Kuscheln sind sie völlig ungeeignet.
- Man muss sich damit begnügen, dem munteren Treiben im Terrarium zuzusehen und sich zu freuen, wenn die Tiere aus der Hand fressen.
- Stachelmäuse werden nicht gerne angefasst. Wer dies nicht akzeptiert, wird auch schon mal gebissen.
- Die Haltung erfordert Know-how
(c) Photo by Nick Fewings on Unsplash