Phytotherapie - 6000 Jahre alte Wissenschaft von Heilpflanzen und Kräutern
Pflanzenheilkunde/Therapie/Immunsystem - update: 02/04/20
- Erste Aufzeichungen zu Heilpflanzen bereits vor 6.000 Jahren
- Die Ägypter kannten 600 Pflanzen mit ihren Anwendungen
- Das erste Kräuterbuch wurde 3000 v. Chr. in China verfasst
- 500 v. Chr. beschäftigte sich Hippokrates, Gründer der wissenschaftlichen Medizin, mit Kräutern
- 1 Jahrhundert n. Chr. verfasste der Arzt Plinius Secundus ein 12-bändiges Heilpflanzenlexikon
- Die Aufzeichnungen und Anleitungen von Hildegrad von Bingen sind bis heute aktuell
- Paracelsus brachte die Signaturenlehre ein
- Die heutige Phytotherapie richtet sich nach wissenschaftlich- medizinischen Grundsätzen und ist eigentlich mehr der Schulmedizin als der Naturheilkunde zuzurechnen.
1. Wie Kräuter eingesetzt werden können:
Es werden verschiedene Pflanzenteile, Wurzeln, Stengel, Blüte, Blatt, Samen oder Früchte verwendet. In diesen sind Bitterstoffe, Gerbstoffe, Zellulose, Aromastoffe und Ballaststoffe enthalten. Verabreicht werden die Kräuter als Wickel, Tee, Extrakte, Pasten oder Pulver aus getrockneten Kräutern.
2. Was dabei beachtet werden muss:
Jede Pflanze enthält nicht nur Wirkstoffe, sondern auch Giftstoffe. Und nicht alle Tiere reagieren auf Pflanzen gleich. Ein Kraut, das für einen Hund gut verträglich ist, kann für eine Katze hoch giftig sein. Daher sollte Phytotherapie nicht einfach ausprobiert, sondern nur nach Absprache mit einem erfahrenen Therapeuten, einer Tierärztin oder einem Tierarzt angewendet werden.
3. Welche Kräuter bei welchen Krankheiten:
- Erkrankungen des Verdauungstraktes: Kräuter können vorbeugend zur Verhinderung eines Wurmbefalls eingesetzt werden. Sie sind aber auch bei Erbrechen, Durchfall und Verstopfung wirksam. Leber und Niere können in ihrer Funktion unterstützt werden, der Stoffwechsel wird angeregt.
- Erkrankungen der Atemwege: Bei Husten, Asthma und Entzündungen des Kehlkopfes und der Luftröhre werden Kräuter eingesetzt, um die Aushustung von Schleim zu erleichtern und die Abwehrkraft der Schleimhäute zu stärken.
- Skelettsystem und Muskulatur: Kräuter wirken schmerzstillend bei Entzündungen, fördern die Durchblutung und sorgen für einen schnelleren Abtransport von Stoffwechselendprodukten.
4. Warum Kräuter für Vierbeiner wichtig sind:
Hunde und Katzen fressen instinktiv Gras und Kräuter, um die Zähne zu reinigen und das Verdauungssystem zu entlasten. Pflanzlichen Bestandteile werden auch aus dem Magen und Darm der Beutetiere aufgenommen.
Durch die zusätzliche Fütterung von Kräutermischungen wird die Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen verbessert, das Immunsystem wird gestärkt.
5. Wie Sie Ihrem Tier Kräuter schmackhaft machen:
Mischen Sie eine kleine Dosis der Kräuter unter das Futter, der Futtergeschmack überdeckt den manchmal bitteren Geschmack der Kräuter. Die meisten Tiere lieben ihre tägliche Kräuterportion, aber sollten sie einen heiklen Fresser zu Hause haben, können Sie aus den Kräutern auch einen Tee zubereiten und diesen unter das Futter mischen, oder direkt in den Mund Ihres Tieres eingeben.
6. Tipps, wenn Ihr Tier die tägliche Kräuterportion ablehnt:
Kräutermischung in verdauliche Kapseln abfüllen (Gibt es in der Apoteke oder im Versandhandel aus Gelatine oder vegan aus aus Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC), in verscheidenen Größen) Diese kann man selbst abfüllen und in Futter-Brocken versteckt füttern. Bei Katzen kann man die Pulverform auch z.B. in Schinkenrollen einpacken
7. Beispiele für gesunde Kräuter für Hunde und Katzen:
- Thymian fördert die Verdauung und hilft bei Wurmbefall und Entzündungen. Schleim wird gelöst. Achtung: keine Öle verwenden! Die ätherischen Öle von Thymian sind für Katzen giftig.
- Basilikum fördert die Verdauung und hilft bei Blähungen und Entzündungen.
- Dille wird bei Bauchkrämpfen, Blähungen und Erkältungen eingesetzt.
- Ingwer lindert Übelkeit, stärkt die Magenschleimhaut und wird vorbeugend gegen Wurmbefall eingesetzt.
- Petersilie unterstützt die Nierenfunktion und wirkt harntreibend. Folsäure verringert das Wachstum von Tumoren.
- Gänseblümchen reinigen das Blut und fördern die Verdauung. Sie werden oft im Frühjahr als Tee eingesetzt, um den Körper zu entgiften.
- Hagebutte: wirkt antibiotisch und entzündungshemmend. Sie enthält viel Vitamin C und wird bei Erkältungen und Magen- Darmerkrankungen eingesetzt.
- Kamille wirkt entzündungshemmend und krampflösend.
- Oregano löst Schleim, fördert die Galleproduktion und regt den Appetit an. Die ätherischen Öle von Oregano sind für Katzen giftig.
- Zimt reguliert den Blutzucker, wirkt antibakteriell und beugt Wurmbefall vor. Das Gewürz wird bei Durchfall, Blähungen und Bauchkrämpfen eingesetzt.
Fütterung von Kräutern hat viele Vorteile für die Gesundheit ihres Vierbeiners. Manche Pflanzen, die für Menschen gesund sind, können für ihr Tier giftig sein! Kräuter können zur Optimierung der Nährstoffversorgung unter das Futter gemischt werden, oder bei Erkrankungen die Behandlung Ihres Tieres unterstützen. Trotzdem sollten die Pflanzen nicht ständig verabreicht werden, da eine „Dauermedikation“ schädliche Nebenwirkungen auslöst.
Wie für alle Therapien gilt auch hier, IMMER in Abstimmung mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt.
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