30-60% der Hunde ab 7 Jahren leiden unter Demenz: das Cognitive Dysfunktions Syndrom [23|04]
Demenz, Cognitives Dysfunktions Syndrom, CDS, Gehirn, Verhalten, 30-60% ab 7 Jahren, orientierungslos, Starren, Inkontinenz - News [25|04|23]
- Demenz ist eine Krankheit des Vergessens
- Durch zunehmende Orientierungslosigkeit benötigt der Hund Unterstützung im Alltag
- Bei rechtzeitiger Diagnose kann der Verlauf verlangsamt werden
- Die kognitiven Fähigkeiten verschlechtern sich dauerhaft
- Die degenerative Erkrankung des Gehirns tritt im höheren Alter auf
- Petdoctors MehrWissen: [Tipps für das Zusammenleben mit einem Senior Hund] [Hundesenior:innen haben es schwer: Tellington Touch hilft] [Vom Umgang mit dem Tod: "Komm großer schwarzer Vogel"]
Setzt die Behandlung rechtzeitg ein, hat Ihr Hund eine höhere Lebenserwartung und bessere Lebensqualität. Eine maßgeschneiderte Diät sowie Nahrungsergänzungsmittel und Verhaltenstherapie in Abstimmung mit Expert:innen tragen zu einer besseren Lebensqualität bei.
1. In welchem Alter Demenz auftreten kann:
- Große Hunde: ab dem 5. Lebensjahr
- Kleine Hunde: ab dem 10. Lebensjahr
30 bis 60 % der Hunde über 7 Jahren zeigen Anzeichen einer beginnenden Demenz. Bei Hunden, die an Epilepsie leiden, tritt Demenz häufiger auf. Eine erbliche Veranlagung konnte bis heute nicht nachgewiesen werden.
2. Was bei Demenz im Gehirn passiert:
Es finden degenerative Prozesse statt:
- Verkleinerung des Gehirns
- Vergrößerung der Ventrikel
- Große Hohlräume im Gewebe
- Abnormale Mitochondrien
- An den Dendriten (Fortsätze der Nervenzellen) befinden sich weniger Mikrofilamente
- Verstärkte Ablagerung von Lipofuszin (Abnutzungspigment aus Eiweiß und Cholesterin)
- Aß-Plaques (treten bei normalen Alterungsprozessen nicht auf)
3. Symptome einer Demenz:
- Die Hunde sind desorientiert
- Das soziale Verhalten ist gestört
- Der Schlaf-Wach-Rhythmus verändert sich. Vor allem der Schlaf in der Nacht ist gestört
- Defizite beim Lernverhalten
- Defizite bei der Erinnerung: bekannte Personen werden von dem Hund nicht mehr erkannt
- Ängstlichkeit tritt verstärkt auf
- Beeinträchtigung der gesamten Kognition (Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Erinnerung und Lernfähigkeit)
- Anstarren nicht vorhandener Dinge
- Verlust der Stubenreinheit
- Drangwandern: Bewegung bis zur Erschöpfung
Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit - Hunde ziehen sich zurück und lehnen die Interaktion mit Menschen ab
4. Diagnose:
Bei einer frühen Diagnose kann der Verlauf verlangsamt werden. Der Hund hat eine höhere Lebenserwartung und Lebensqualität.
Da die Veränderungen im Gehirn erst nach dem Tod des Tieres histologisch nachgewiesen werden können, handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose.
- Vorbericht der Hundehalter:in
- Canine cognitive dysfunction rating scale: Beurteilung der neurologischen Verhaltensänderungen
- Blutuntersuchung: zur Abklärung von Stoffwechselerkrankungen
5. Therapie:
Eine Heilung ist nicht möglich. Das Fortschreiten der Demenz kann durch die richtige Behandlung verlangsamt werden.
- Diät: Futter mit mittelkettigen Triglyceriden: Diese werden in der Leber zu Ketonkörpern umgebaut und gleichen den Zuckermangel der Nervenzellen aus.
- B Vitamine
- Arginin
- Vitamin C
- Vitamin E
- Selen
- Medikamente: Propentofyllin, Selegilin
Eine Diät sollte immer von einer Tierärzt:in nach den individuellen Bedürfnissen des Hundes zusammengestellt werden.
Eine Verhaltenstherapie stimuliert das Gehirn des Hundes. [Verzeichnis Hundeetrainer:innen in Österreich HIER]
Homöopathie:
- Alumnia
- Aurum
- Barium carbonicum
- Gingko
- Nux vomica
- Sulfur
- Natrium sulfuricum
6. Zusammenleben mit einem dementen Hund:
Mit den richtigen Maßnahmen können Sie die Lebensqualität des Hundes erhöhen:
- Vermeidung von Stress
- Klare Strukturen im Alltag
- Geduld
- Ausschließlich gesicherter Spaziergang
- Veränderungen der gewohnten Umgebung vermeiden
- Mentale Stimulation durch leichte Intelligenzspiele
- Verhaltenstherapie
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(c) Photo: joy671 auf Pixabay