Warum Designerhunde immer wieder im Zentrum der Kritik stehen. [07|22]
Designerhund, Mischling, Erbkrankheiten - Update [29|07|22]
- Für Designerhunde werden zwei unterschiedliche Hunderassen gezielt gekreuzt.
- Besonders oft werden in der Zucht von Designerhunden Pudel eingesetzt
- Einerseits wegen ihres Charakters und andereseits wegen der der Felleigenschaften
- Kreuzt man Designerhunde miteinander, werden Mischlinge geboren.
- Häufig treten bei Designerhunden auch Missbildungen und gesundheitliche Probleme auf.
Designerhunde sind in den letzten Jahren sehr in Mode gekommen. Angeblich verfügen die neuen Hunde über viele positive Eigenschaften, die herkömmliche Hunderassen nicht besitzen. Aber ist dem wirklich so? Oder steht nur eine neue Geschäftsidee hinter dem Designerhund.
1. Der Unterschied zwischen Designerhund und Mischling
- Mischlinge werden zufällig durch eine ungewollte oder -geplante Paarung zweier Hunde gezeugt. Die Elterntiere können bereits genetisch aus mehreren Rassen bestehen. Charakter und genetisch bedingte Erkrankungen sind kaum abschätzbar.
- Für Designerhunde werden zwei unterschiedliche Hunderassen gezielt gekreuzt. Die Erwartung liegt in einer Verstärkung der für den Menschen positiven Eigenschaften. Leider kann aber auch das Gegenteil eintreten. Die negativen Aspekte (Erbkrankheiten) summieren sich. Ein Hund, der lebenslang unter gesundheitlichen Problemen leidet, ist die Folge.
2. Der Unterschied zu früherer Hundezucht
- Schon früher wurden Hunderassen gekreuzt, um einige Eigenschaften zu verändern. Der Deutsche Schäferhund ist eigentlich der „erste Designerhund“. In Kombination mit dem seit 1891 bestehenden Rassestandard wurde ein Arbeitshund gezüchtet.
- Der Elo entstand aus Kreuzungen von Eurasiern, Bobtails und Chow Chow. Einige Jahre später wurden Dalmatiner und Samojeden eingekreuzt. Ein Familien- und Gesellschaftshund war entstanden.
- Der Unterschied zu den heutigen Designerhunden liegt darin, dass sich der genetische Pool über einen langen Zeitraum stabilisiert hat. Heute werden die Rassehunde nur mehr innerhalb der gleichen Art verpaart. Die gewünschten Eigenschaften werden zuverlässig an die Nachkommen weitervererbt.
- Kreuzt man heutige Designerhunde miteinander, werden Mischlinge geboren. Sie sind wie „Wundertüten“. Es können keine Aussagen über Charakter und Aussehen gemacht werden. Am stabilsten ist der Labradoodle, da hier konkrete Bemühungen bestehen, eine neue Hunderasse zu schaffen. In einigen Jahrzehnten wird es vielleicht so weit sein, dass bei jeder Paarung von Labradoodle mit Labradoodle wieder ein Labradoodle geboren wird.
3. Warum es so viel Kritik an Designerhunden gibt:
Nicht immer ist das Ergebnis zum Vorteil der Hunde. Häufig treten Missbildungen und gesundheitliche Probleme auf.
Wenn große Rüden mit kleinen weiblichen Hunden durch künstliche Befruchtung gekreuzt werden:
- dann kann bei der Geburt ein Kaiserschnitt erforderlich sein.
- oder es wird ein kleiner Hund geboren, der über die Zähne eines großen Hundes verfügt: das Kiefer ist zu eng. Zahnprobleme und Schwierigkeiten bei der Futteraufnahme bestehen das ganze Leben.
4. Welche Designerhunde es schon gibt:
- Labradoodle: Labrador und Pudel
- Cockapoo: Cockerspaniel und Pudel
- Goldendoodle: Golden Retriever und Pudel
- Morkie: Malteser und Yorkshire Terrier
- Buggle: englische Bulldogge und Beagle
- Schnoodle: Schnauzer und Pudel
- Chiweenie: Chihuahua und Dackel
- Maltipoo: Malteser und Pudel
- Aussiedoodle: Australian Shepherd und Pudel
- Puggle: Beagle und Mops
- Doxiepoo: Dackel und Pudel
- Yorkiepoo: Yorkshire Terrier und Pudel
- Westiepoo: West Highland White Terrier und Pudel
- Retromops: Mops und Jack Russel (Rassmo)
- Catahoula Bulldog: Amerikanischer Bulldog und Louisiana Catahoula Leopard Hund
5. Warum häufig ein Pudel eingekreuzt wird:
Der Pudel ist besonders beliebt, da diese Hunderasse nicht so stark haart wie andere Hunde. Gekreuzt mit intelligenten, neugierigen und gutmütigen Hunden soll so der ideale Hund für Menschen mit einer Hundehaarallergie entstehen.
Aber das Ergebnis entspricht nicht immer den Wünschen der Züchter. Setzen sich die Gene des Pudels nicht ausreichend durch, wird ein haarender Mischling geboren. In der ersten Generation ist es noch relativ einfach, Vorhersagen über die Eigenschaften zu treffen.
Werden Designerhunde miteinander gekreuzt, sind die Eigenschaften nach den Mendelschen Vererbungsregeln nicht mehr vorhersehbar. Das Ergebnis gleicht einem Spiel am Roulette Tisch.
6. Es gibt Alternativen für Allergiker:
Die allergische Reaktion wird nicht durch die Hundehaare selbst, sondern durch Hautschuppen verursacht. Da die Allergene vor allem mit den Hundehaaren verbreitet werden, ist ein Nackthund eine Alternative. Eventuell kommt auch eine nicht haarende Hunderasse, wie Pudel oder Portugiesischer Wasserhund in Frage.
Es ist keine gute Idee, mit einem Welpen auszuprobieren, ob eine Allergie auftritt. Die auslösenden Allergene werden von dem Hund erst im Alter von einigen Monaten produziert.
7. Worauf Sie bei der Auswahl eines Designerhundes achten sollten
- Das Umfeld des Züchters: Designerhunde sind in und eine gute Gelegenheit, Geld zu verdienen. Nicht jeder Züchter ist seriös. Sie erhalten eventuell einen schlecht sozialisierten, kranken Hund, der aus einer „Vermehrungsstation“ kommt. Hier steht nur das Geld, aber nicht die Gesundheit des Tieres im Vordergrund.
- Lassen Sie sich immer die Elterntiere zeigen. Ist nur die Mutter anwesend, sollten von dem männlichen Hund Bilder vorhanden sein. Dieser Punkt gilt auch für die Auswahl von Züchter bestehender Hunderassen.
- Lassen Sie sich die Gesundheitszeugnisse der Elterntiere zeigen. Besteht eine Erbkrankheit, wie HD (Hüftgelenksdysplasie) oder ED (Ellbogendysplasie) wird diese mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Nachkommen vererbt.
- Informieren Sie sich über beide Rassen. Der Charakter, Körperbau und die Ansprüche des Hundes bilden einen wesentlichen Punkt für ein gutes Zusammenleben.
- Achten Sie darauf, dass der Züchter eine Beratung anbietet. Lassen Sie den Welpen vor einem Kauf durch einen Tierarzt Ihrer Wahl untersuchen.
- Die Welpen sollten erst mit 12 Wochen abgegeben werden. Auch Designerhunde sind nicht frühreif. Werden diese schon mit sechs Wochen von der Mutterhündin getrennt, können später Verhaltensprobleme auftreten.
- Der ausgewählte Züchter sollte sich für die neuen Halter und das neue Zuhause des Welpen interessieren. Wird der Hund an jeden ohne Fragen abgegeben, ist das kein gutes Zeichen.
- Achten Sie auf die Größe der Elterntiere. Denken Sie daran, dass unseriöse Züchter oft nur gute Ergebnisse vorweisen. Missbildungen und Fehlschläge werden einfach entsorgt.
- Fallen Sie nicht auf falsche Versprechungen unseriöser Züchter herein. Ein Puggle, der wie ein Beagle laufen möchte, aber Atemprobleme durch eine kurze Mopsschnauze hat, ist zwar niedlich, hat aber lebenslang ein großes Problem. Die Atemnot kann sogar so groß sein, dass der Hund immer wieder bewusstlos wird und auch warme Temperaturen nur schlecht verkraftet.
8. Was der Tierschutz zu Designerhunden sagt
Für den Halter sollte nicht nur das Äußere des Hundes eine Rolle spielen. Der Charakter und Wesensmerkmale sind wichtig. Und diese Eigenschaften lassen sich schon bei herkömmlichen Rassehunden nicht genau vorhersagen.
Einen Hund zu erschaffen, nur weil sein Äußeres auf dem Markt verlangt wird, ist aus der Sicht des Tierschutzes sehr fragwürdig. Das Wohl des Hundes wird dabei nämlich immer vernachlässigt werden. Und unerfüllte Erwartungen lösen rasch Enttäuschungen aus. Der Hund landet in einem Tierheim, weil man sich ja etwas ganz anderes erwartet hat.
Und wenn sie schon einen Designerhund, der absolut einzigartig ist, in die Familie aufnehmen wollen: warum entscheiden Sie sich nicht für einen „Burami“? Die „Bunte-Rasse-Mischlinge“ können Sie im Tierheim adoptieren. Sie haben ausreichend Zeit, den gewünschten Hund kennenzulernen. Und ein heimatloses Tier erhält eine neue Familie und ein Zuhause.
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