Neues Hüftgelenk für Hunde bei HD und Arthrose [07|24]

Petdoctors: Krankheit & Therapie, Hüftgelenksdysplasie, Physiotherapie, Schmerztherapie, Operation, künstliches Hüftgelenk
(c) Photo: AnjaGh auf Pixabay
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Krankheit & Therapie, Hüftgelenksdysplasie, Physiotherapie, Schmerztherapie, Operation, künstliches Hüftgelenk - Update [09|07|24]

1. Zur Hüftgelenksdysplasie:

Die Hüftgelenksdysplasie ist eine angeborene Erkrankung, bei der der Knochen des Oberschenkels nicht korrekt in der Pfanne des Hüftgelenks sitzt. Die Folge ist eine Hängehüfte, die Bewegungen schmerzhaft macht. Die Hüftgelenksdysplasie kann in eine Arthrose übergehen. Innerhalb des Gelenks bilden sich Knochenspitzen, der Gelenksknorpel bildet sich immer mehr zurück. Durch die direkte Reibung der Knochenenden aneinander, ist jede Bewegung für den Hund schmerzhaft.

2. Zu den Behandlungsmöglichkeiten einer Hüftgelenksdysplasie:

Geringgradige und mittelgradige Veränderungen des Hüftgelenks können auch konservativ mit Physiotherapie oder durch eine chirurgische Entfernung der Musculus pectineus behandelt werden. Zur Reduktion der Schmerzen werden an den Triggerpunkten Goldimplantate eingesetzt.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind:

  1. Beckenosteotomie: bei sehr jungen Hunden, die eine Instabilität im Beckengelenk und eine geringe Arthrose aufweisen
  2. Symphysiodese: das Wachstum des Beckens wird im bauchseitigen Teil durch einen Verschluss der Symphyse gestoppt. Das Becken wächst nur mehr im rückwärtigen Bereich. Die Kugel des Oberschenkelknochens wird besser überdacht
  3. Denervation: Nerven, die die Gelenkskapsel versorgen, werden chirurgisch durchtrennt. Die Schmerzen lassen nach. Diese Methode wird vor allem bei sehr alten oder sehr großen Hunden angewendet. Durch Nachwachsen der Nerven treten nach einiger Zeit wieder Schmerzen auf.
  4. Femurkopf-Halsresektion: bei sehr starken Schmerzen und alten Hunden. Das dabei entstehende Pseudogelenk wird durch Muskeln und Bänder stabilisiert. Die Methode ist nicht für große Hunde geeignet.

3. Künstliches Hüftgelenk bei hochgradiger Hüftgelenksdysplasie:

Bei eine hochgradigen Hüftgelenksdysplasie und schweren Lahmheiten wird das Hüftgelenk durch eine Prothese ersetzt. Das zementfreie Implantatsystem besteht aus:

  • Oberschenkelstamm
  • Oberschenkelhalsstück
  • Gelenkpfanne

Das bestehende Gelenk wird mit mehreren Röntgenaufnahmen vermessen, um die passende Prothesengröße zu finden. Die Operation erfolgt unter Inhalationsnarkose.

  • Entfernung des arthrotischen Gelenkkopfs
  • Ausfräsen der Gelenkpfanne
  • Gelenkkopf und Pfanne werden durch Metallimplantate ersetzt
  • Der Oberschenkelknochen wird aufgefräst
  • Der Prothesenschaft wird im Oberschenkelknochen fest verankert

Bei Hunden mit einem Körpergewicht über 17 Kilogramm wird meistens eine Hüftgelenksprothese aus Titan verwendet. Damit diese nach der Operation in der korrekten Lage in den Knochen einwachsen kann, wird sie stabil verschraubt. Bei kleinen Hunderassen müssen der Schaft und die Pfanne zusätzlich mit Knochenzement fixiert werden.

4. Welches Ergebnis der Eingriff bringen soll:

  1. Bessere Beweglichkeit
  2. Reduktion der Schmerzen
  3. Verbesserung des Allgemeinbefindens

5.  Welche Komplikationen auftreten können:

  • Infektionen der Wunde
  • Bruch des Oberschenkelknochens
  • Lockerung der Prothese
  • Schädigung der Nerven
  • Luxationen: treten vor allem bei sehr großen Hunderassen wie Neufundländern auf
  • Während der Operation bilden sich viele Mikrothromben, die über die Blutgefäße bis ins Herz geschwemmt werden können und einen Verschluss von Gefäßen auslösen können

6. Was während der Rahabilitationsphase zu beachten ist:

  • Kontrolle der Wunde
  • Verhindern des Beleckens der Wunde
  • Schmerzmedikation
  • Ziehen der Wundnähte nach 2 Wochen
  • Spaziergang nur an der Leine: 2 – 3 x pro Tag für je 10 Minuten
  • Kein Springen
  • Kein Treppensteigen
  • Unterbringung in einem kleinen Raum
  • Erst ab der vierten Woche nach der Operation wieder längere Spaziergänge
  • Kontrollröntgen nach sechs Wochen und vier Monaten

Als ergänzende Behandlungsmethode rückt CBD Öl für Hunde mit Hüftdysplasie immer mehr in den Fokus. Laut einer Studie wurde die positive Wirkung von CBD auf den Bewegungsapparat bei Hunden nachgewiesen. Das Aktivitätsniveau nahm stetig zu, was ein Indikator dafür ist, dass die Schmerzen bei den Hunden zurückgegangen sind. CBD interagiert mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System und wirkt unter anderem positiv auf das Schmerzzentrum ein. Bei schwerwiegenden Erkrankungen ersetzt CBD keinesfalls den Besuch beim Tierarzt, kann aber unterstützend angewandt werden.

7. Prognose:

Die meisten Hunde sind bereits sechs Wochen nach der Operation beschwerdefrei. Physiotherapie verbessert die Beweglichkeit und fördert die Heilung. Normalerweise halten Hüftgelenksprothesen aus Titan das ganze Hundeleben lang und ermöglichen ein schmerzfreies und glückliches Hundeleben.

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