Welttierschutztag: Qualzucht ist aktueller denn je [4. Oktober 2023]

• Jedes Jahr ist am 4. Oktober internationaler Welttierschutztag
• Er wurde zu Ehren von Franz von Assisi 1931 in Italien ins Leben gerufen, 
• In seine Predigten und Schriften betonte der Mönch die Gleichheit von Mensch und Tier
• Franz von Assisi gilt als einer der ersten Tierschützer in der Geschichte. 
• Am 4. Oktober wird auf das Leid von Tieren aufmerksam gemacht, das vielfach von Menschen hervorgerufen wurde und wird.

Heute ist der Welttierschutztag durch Klimawandel, Artensterben, Massentierhaltung und Qualzucht aktueller denn je. Gleichzeitig denken immer mehr Menschen um. Sie wollen nicht mehr auf Kosten der Tiere leben.

Es ist an der Zeit Tiere als gleichberechtigte Lebewesen zu sehen, mit denen wir unseren Lebensraum teilen.

Vielfach hat die Forschung bereits nachgewiesen, dass Tiere nicht nur intelligent sind, sondern auch Emotionen wie Trauer und Freude empfinden. Tiere sind auch kreativ und sozial. 

MehrWissen zur Intelligenz und den Emotionen der Tiere hier auf Petdoctors: 

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Wie recht Franz von Assisi mit seiner Aussage doch hatte: "Alle Geschöpfe der Erde fühlen wie wir, alle Geschöpfe streben nach Glück wie wir. Alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir, also sind sie uns gleich gestellte Werke des allmächtigen Schöpfers - unsere Brüder."

Heute hat die Forschung dieses Zitat schon vielfach wissenschaftlich bestätigt!

Heute ist der Welttierschutztag durch den Klimawandel, Artensterben, Massentierhaltung und Qualzucht aktueller denn je. 

Bei der Tierzucht greift der Mensch in die Natur ein, um seine Vorstellungen von Äußerlichkeiten und Leistung zu verwirklichen. Leider geschieht das nicht immer zum Wohl der Tiere.

Qualzucht findet sowohl bei den Nutztieren als auch bei Haustieren statt. Nutztiere werden auf schnelleres Wachstum. mehr Fleisch- und Milch"ertrag", weniger Fettanteil etc. geszüchtet. Bei unseren Hund, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen spielt das Thema Schönheit eine führende Rolle. Gesundheit und Charakterstärke sind meist zweitrangig. 

Schnelles Wachstum in einem kurzen Zeitraum:

• Pietrain Schweine nehmen in der Mast 500 Gramm pro Tag zu. Das Gewicht erhöht sich innerhalb von sieben Monaten von 1,5 Kilogramm auf 110 Kilogramm. Ein normales Laufen ohne Schmerzen ist nicht möglich.
• Legehybriden wie Lohmann Brown und Lohmann Selected Leghorn legen mehr als 300 Eier jährlich. Aufgrund des hohen Kalziumbedarfs wird den Knochen Kalzium entzogen, sie brechen. Bei 85 % der Hennen bricht während der Legenutzung das Brustbein.
• Cobb, Masthühner, entwickeln schnell eine große Brustmuskulatur. Ihr Gewicht steigt innerhalb von vier Wochen von 40 Gramm auf 2,2 Kilogramm. Die Folge: plötzlicher Herztod schon ab dem dritten Lebenstag.
• Kuhrasse Holstein: Die Milchkühe produzieren 10000 Liter Milch jährlich. Stoffwechselstörungen und Eutererkrankungen sind die Folge.

• Brachycephale Hunderassen wie Mops, King Charles Spaniel, Französische Bulldogge: die Atmung ist nur stark eingeschränkt möglich. Manche Tiere müssen operiert werden, um atmen zu können.
• Merle Fellfärbungen: oft verbunden mit Taubheit, Blindheit und anderen Erkrankungen. 
• Chinesischer Faltenhund: Entzündungen in den groß ausgebildeten Hautfalten
• Deutscher Schäferhund: Hüftgelenksdysplasie durch abfallend gezüchtete Hinterhand
• Dackel, Basset: Bandscheibenvorfälle durch zu langen Rücken
• Katzen mit Knickohren, Scottish Fold: leiden meistens an Skelettdysplasie und schmerzhaften Veränderungen des Skeletts. Die Katzen können nicht kommunizieren und springen.
• Munchkin Katze: gewünschter Zwergwuchs verursacht Bandscheibenprobleme. Reinerbige Munchkin Katzen werden tot geboren.
• Perser: die Brachycephalie und die verkürzte Nase verursachen starke Atemprobleme und Zahnfehlstellungen
• Nacktkatzen: leiden oft unter Hautkrankheiten, Zahnproblemen und Herzerkrankungen. Zu diesen Katzen gehören: Sphynx, Peterbald und Kohana Katzen.

Petdoctors Buchtipp: Buchtipp No46: Geschundene Gefährten [09|23]

• Züchter:innen mit Verantwortung sind keine reinen Vermehrer
• die genetischen Voraussetzungen der Elterntiere werden vor der Verpaarung genau betrachtet
• Verstärkung von Merkmalen erfolgt nur dann, wenn das Tier dadurch nicht gesundheitlich beeinträchtigt wird
• Die Gesundheit und Charakterstärke des Tieres hat für verantwortungsvolle Zücher:innen immer oberste Priorität

Petdoctors MehrWissen zu verantwortungsvoller Zucht: 

• Strengere Regeln für die Züchter fordert DDr. Regina Binder von der VetMedWien
• Australian Shepherd Züchterin Gabi Glaser über die Verantwortung des Züchters

Der Tierschutztag erinnert uns daran, Irrwege in der Rassezucht und falsche, veraltete Erziehungsmethoden zu beenden und das Tier als eigenständiges Lebewesen mit Daseinsberechtigung zu betrachten.