90% der Katzen über 12 Jahre sind von Spondylose betroffen
Wirbelsäule, Deformierung, Schmerzen - News 19/09/20
- Plötzlich ist der Stubentiger lustlos.
- Er springt und spielt nicht mehr.
- Das Fell im Bereich des Rückens ist struppig und verfilzt.
- Urin wird nicht mehr in der Katzentoilette, sondern überall in der Wohnung abgesetzt.
Für dieses Verhalten kann eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule, die auch bei jungen Katzen auftritt, verantwortlich sein.
1. Spondylosis deformans ist eine Wirbelsäulenerkrankung
Bei der Spondylose handelt es sich um eine langsam fortschreitende, in Schüben verlaufende degenerative Erkrankung der Wirbelsäule. (Mehr über das Skeltt der Katze)
- Die Bandscheiben sind nicht mehr elastisch genug, um das Rückenmark vor Stößen zu schützen.
- An der Unterseite der Wirbel bilden sich entlang der Bänder Knochenauswüchse.
- Die Zubildungen entstehen auch seitlich und an der Oberseite der Wirbel.
- Durch die Knochenbrücken verliert die Wirbelsäule die ursprüngliche Beweglichkeit und wird steif. Nach einiger Zeit ist keine Bewegung mehr möglich.
2. Ursache von Spondylosis deformans
Bei alten Katzen treten die Arthrosen der Wirbelgelenke und weitere knöcherne Zubildungen durch Abnutzungen und starke Belastungen auf. 90 Prozent der Katzen, die über 12 Jahre alt sind, sind von einer Spondylose betroffen. Eventuell kann die Spondylose auch nach einer Verletzung auftreten.
Bei einigen Katzen bildet sich die Verformung der Wirbelsäule bereits in den ersten Lebensjahren. Übergewicht erhöht das Risiko, an einer Spondylose zu erkranken.
3. Symptome
Am Anfang der Erkrankungen sind kaum Symptome erkennbar.
- Die Rückenmuskulatur der Katze ist verspannt, der Gang etwas steif.
- Streicheln im Rückenbereich, vor allem auf Höhe des Beckens wird verweigert, da der Druck Schmerzen verursacht.
- Die Katze springt nicht mehr gern auf erhöhte Liegeflächen.
- Schreitet die Verknöcherung der Wirbelsäule weiter fort, treten auch Einschränkungen der Bewegungen auf.
- Die Katze zieht sich zurück, klettert nicht mehr und verweigert den Gang ins Freie.
- Drücken die Knochenzubildungen im Bereich der Austrittlöcher auf die Nervenwurzeln, treten auch neurologische Symptome auf. Der Gang wird schwankend.
- Die Katze schafft es nicht mehr, die Katzentoilette zu erreichen oder den erhöhten Rand zu überwinden.
- Sie wird unsauber.
- Die Hinterbeine können teilweise oder vollständig gelähmt sein. Sie schleifen über den Boden, die Krallen der Hinterextremitäten werden nicht mehr abgenützt und können in die Ballen einwachsen.
- Da die Spondylose sehr schmerzhaft ist, vermeidet die Katze Bewegungen.
- Das Fell am Rücken kann nicht mehr gepflegt werden und verfilzt.
4. Diagnose
Welche Wirbel betroffen sind, kann mit einem Röntgenbild dargestellt werden.
5. Therapie
Die Spondylosis deformans kann nicht geheilt werden. Die Therapie besteht darin, der Katze durch Schmerzmittel eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen.
Durch physikalische Therapien wird versucht, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Massagen, Elektrotherapie und Ultraschall verbessern die Funktion der Muskulatur.
Eine alternative Schmerzbehandlung ist mit Akupunktur möglich. Sind die kleinen Gelenke an der Oberseite der Wirbel bereits durch Arthrosen verändert, kann eine dauerhafte Schmerztherapie mit Goldimplantaten durchgeführt werden. Wie viele Goldimplantate gesetzt werden müssen, ist abhängig von der Anzahl der betroffenen Wirbel.
Homöopathie kann ebenfalls helfen, das Fortschreiten der Spondylose zu verlangsamen. Lassen Sie sich von einem Fachtierarzt für Homöopathie bezüglich der Wahl des geeigneten Mittels beraten.
Begleitend zu der Schmerztherapie kann auch eine Behandlung mit Schüssler-Salzen durchgeführt werden.
Im Rahmen der Phytotherapie angewandte Kräuter, wie Teufelskralle, Quendel und Jakobs-Greiskraut unterstützen die Schmerztherapie.
Leidet die Katze unter Übergewicht, muss dieses mit einer Diät reduziert werden, damit die Wirbelsäule nicht zusätzlich belastet wird.
6. Prognose
Bei einer Spondylosis deformans schreitet die Erkrankung immer weiter fort. Eine Heilung ist ausgeschlossen. Wird die Erkrankung früh erkannt, kann die Lebensqualität der Katze für einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden. Bei Katzen, die unter starken Schmerzen und Lähmungen leiden, sollte mit dem Tierarzt das Gespräch über eine Euthanasie gesucht werden.
7. Vorbeugung
- Füttern Sie artgerechtes Futter mit einem hohen Fleischanteil, das keinen Zucker und kein Getreide enthält. Achten Sie auf ausreichend Bewegung und Abwechslung, damit ihre Katze kein Übergewicht entwickelt.
- Futterergänzungsmittel mit Muschelextrakt und Chondroitinsulft regen den Stoffwechsel der Gelenkknorpel an und unterstützen die Elastizität der Bandscheiben.
- Regelmäßig Massagen führen zu einer Entspannung der Rückenmuskulatur der Katze.
- Ebenso können Bestrahlungen mit Rotlicht-Lampen helfen, einer Spondylose vorzubeugen.
- Durch osteopathische Behandlungen werden Verspannungen aufgelöst, das Gangbild verbessert sich.
- Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung sollte auch ein Röntgenbild der Wirbelsäule angefertigt werden. Je früher die Spondylose diagnostiziert wird, umso länger können die Auswirkungen hinausgezögert werden.
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